Leipziger Buchmesse ist ein Muss für Oberlausitzer Verlage
Dr. Gunter Oettel, Inhaber des gleichnamigen Verlages aus Görlitz, hat Grund zum Klagen: Es gibt immer weniger Buchhandlungen, vor allem inhabergeführte. Auch die Zahl der Druckereien und Buchbindereien sei zurückgegangen. Dadurch würden die Transportwege länger. Zu kämpfen habe sein Ein-Mann-Betrieb aber auch mit dem Berichtswesen, der Bürokratie im Allgemeinen. So müsse man heute beispielsweise eine Unbedenklichkeitserklärung abgeben, dass das Papier nachhaltig hergestellt wurde. Die Arbeit des Verlegers grenze an Selbstausbeutung.
Die diesjährige Buchmesse werde seine letzte sein. Der Verlag werde formal weiterbestehen und die Bücher werden auch weiterhin verkauft. Doch künftig werde er sich eigenen Projekten widmen, für die bisher keine Zeit blieb.
Inspiration für das Theater
Bei der Pressekonferenz im Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen übergab Gunter Oettel an Intendant Lutz Hillmann ein Exemplar des Romans »Johann Zautes Lebensfahrt«, in der Hoffnung, dass der Theatermann daraus vielleicht Inspiration schöpfen könnte für eine theatralische Umsetzung. In dem Buch wird das authentische Schicksal eines sorbischen Bauernsohns geschildert, das seine Urenkelin anhand von dessen Tagebuchaufzeichnungen aufbereitet hat. Im Gepäck zur Leipziger Buchmesse hat Gunter Oettel zudem ein Buch über den Zittauer Ratsuhrmacher und Mechanikus Johann Gottfried Prasse sowie den Band »Von der Lausche zum Vesuv«, der die vielfältigen Beziehungen zwischen Zittau und Italien beleuchtet.
Neissuferverlag richtet sich neu aus
Nachdem die Leiterin des Neissuferverlages, Natascha Sturm, ihren Lebensmittelpunkt nach Norwegen verlegt hat, ist jetzt Silke Hörhold Teilzeit-Verlegerin geworden. Die Autorin zahlreicher Oberlausitz-Krimis will den Verlag breiter aufstellen. Er wandelt sich vom reinen Kinderbuchverlag zum Verlag für die ganze Familie. Unter anderem stellt der Neissuferverlag auf der Buchmesse den Bautzen-Krimi »Haus über Kopf« von Krissi Brückner vor sowie das wunderschön illustrierte Kinderbuch »Pantalu sucht das Glück«.
Wissenschaftliche Veröffentlichungen aus der Oberlausitz
Das Museum der Westlausitz bringt seit 1977 regelmäßig eigene Publikationen heraus. Gerade erschienen ist die Nummer 38, eine sehr bemerkenswerte Schülerarbeit zu einem Gräberfeld aus der Zeit zwischen 2800 und 500 v.u.Z. Dieses war bislang selbst in der Fachwelt gänzlich unbekannt. Die Arbeit war im November mit dem Schülerpreis der Sächsischen Heimatpflege ausgezeichnet worden. Weiterhin ist in der Publikationsreihe des Museums der Westlausitz der Begleitband zur Ausstellung »Terra incognita« - das Dubringer Moor im künstlerischen Ausdruck erschienen. Ganz neu herausgekommen ist zudem »In Kamenz dunklen Gassen« über Aberglaube und Magie.
Neuerscheinungen im Domowina-Verlag
Der Domowina-Verlag hat für dieses Jahr 25 Neuerscheinungen auf dem Programm. So widmen sich zwei Bücher den Ortsjubiläen von Crostwitz und Malschwitz. Geplant ist außerdem die Herausgabe der Kindheitserinnerungen des sorbischen Pfarrers Johann August Sickert. Schwerpunkt für die Buchmesse sind drei Titel, und zwar »Sicheltage«, Lyrik von Benedikt Dyrlich, die sich den Themen Pandemie, Krieg und Rechtsruck widmet. Dieses Buch wird auf der Messe am 30. März um 11 Uhr vorgestellt. Ebenfalls aus der Feder von Benedikt Dyrlich stammt der dritte Band seiner autobiographische Reihe »Nachklänge«. Um 12.30 Uhr findet ebenfalls am Sonntag, 30. März, eine Lesung aus dem Buch »Die Lausitz - Reisebeschreibungen aus dem 18. und 19. Jahrhundert« statt.
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