

Als Christian Völker-Kieschnick, Projektleiter der »Stadtteilanker: Bürgerwiesen«, im Mai erfuhr, dass die DB Station und Service AG, am 16. September ein Bahnhofsfest in Hoyerswerda veranstalten will, nutzte er die Gunst der Stunde und gliederte ein »Bürgerwiese Spezial« an die Veranstaltung an.
Denn: für ihn ist der Bahnhof, an dem er seit frühester Kindheit viel Zeit verbrachte, ein Herzensprojekt. Besonders das Thema Barrierefreiheit ist ihm ein Anliegen. Ein Thema, das seit Jahren in der Stadtgesellschaft diskutiert wird. Doch oft aneinander vorbei, findet Völker-Kieschnick.
Das Ziel dieses Begegnungsfestes ist es also, nicht nur zu informieren, sondern es dient vor allem dazu, miteinander ins Gespräch zu kommen. Denn Kommunikation ist hier das A und O, so der 34-Jährige. Nicht nur, um immer wieder daran zu erinnern, dass der öffentliche Personennahverkehr für alle Menschen erreichbar sein muss, sondern auch um zu verstehen, wie Komplex das Modernisierungsvorhaben der Deutschen Bahn ist.
In diesem Sinne gestaltet die Kulturfabrik Hoyerswerda als Kooperationspartner der DB Station und Service AG einen Nachmittag mit vielen Akteuren der Stadt. Mit dabei sind unter anderem: die Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda mit einem Bus, in welchem sich auch der Verkehrsverbund Oberelbe, #WHY und die Städtischen Wirtschaftsbetriebe Hoyerswerda wiederfinden werden. Außerdem wird es Stände der Zooschule, des Marketingvereins und Zentrenmanagements mit einem Rangierspiel, der Bildungsstätte für Medizinal- und Sozialberufe mit Bastelstraße und Kinderschminken, der städtischen ADFC-Initiativgruppe, des Modellbahnclubs mit einem alten Fahrscheindrucker, der Ostdeutschen Eisebahn mit Zugsimulator und natürlich die Kulturfabrik selbst geben.
Die möchte zum einen mit den »Zuglaufschildern der Wünsche« zum Nachdenken anregen, welche Zugverbindungen sich für Hoyerswerda gewünscht werden. Zum anderen soll in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei und DB Sicherheit, die vor Ort über das Wohlbefinden in Zügen informieren wird, ein Forum Theater auf die Beine gestellt werden. Das Thema hier: Zivilcourage.
Und auch die DB Station und Service AG wird mit einem Stand vertreten sein und dabei nicht nur Rede und Antwort stehen, sondern im Halbe-Stunde-Takt Stellwerksführungen anbieten.
Von 13 bis 17 Uhr gibt es auf dem Bahnhofsgelände also viel zu entdecken. Wenn es nach Christian Völker-Kieschnick geht, ist das aber erst der Anfang: »Ich wünsche mir, dass von dem Bahnhofsfest etwas bleibt.« Wie das aussehen könnte, darüber hat er sich auch schon Gedanken gemacht. »(Fahrgast-)Freundlicher« und »offenere Kommunikation« beschreiben die Visionen, über die er sicher auch am kommenden Samstag sprechen wird. Sodass bei der Ankunft in Hoyerswerda fortan keiner mehr an die Worte Brigitte Reimanns aus ihrem Roman »Ankunft im Alltag« denken muss: »Der Bahnhof war grau und schäbig und spärlich beleuchtet, dünner Regen stäubte und verwischte die Umrisse der Gebäude. Sie war enttäuscht; sie hatte sich den Eingang zu dieser jungen Stadt anders vorgestellt, großartiger, glänzender.«