Matthias Stark

Ich bin Künstler

Kamenz. Der WochenKurier sprach mit dem diesjährigen Lessing-Preiträger Clemens Meyer.

Lessing-Preisträger des Freistaates Sachsen 2025 Clemens Meyer.

Lessing-Preisträger des Freistaates Sachsen 2025 Clemens Meyer.

Bild: Matthias Stark

Herr Meyer, herzlichen Glückwunsch zum Lessing-Preis. Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung?

Es ist eine Auszeichnung für ein bisheriges Lebenswerk aus Sachsen und in Sachsen. Das ist natürlich schon ein wenig emotional. Ich habe 2007 den Förderpreis zum Lessingpreis erhalten. Siebzehn Jahre später bin ich nun der Lessing-Preisträger und mit diesem schönen Namen Lessing verbunden.

Sehen Sie sich in Ihrer Arbeit eher als Künstler oder als Chronist?

Als Künstler. Aber das ist kein Paradox. Wenn man sich in der Literatur umschaut, dann gab es viele große Künstler, aus dessen Werk sich etwas über die Zeit herauslesen lässt. Aber als Chronist sehe ich mich nicht.

Wie arbeiten Sie, wenn Sie schreiben: haben Sie eine fertigen Plot im Kopf oder lassen Sie Handlung und Figuren freien Lauf?

Es muss geplant sein. Ich fange erst an zu schreiben, wenn ich weiß, in welche Richtung sich die Geschichte bewegt. Das kann dann mitunter lange dauern. Aber das ist auch unterschiedlich, je nachdem, ob ich einen Roman schreibe oder eine Erzählung. Beim Roman hat man mehr Freiheiten, da weiß man manchmal nicht ganz genau, wie es im Detail ausgeht. Der große Gesamtplan aber muss stehen.

Woran arbeiten Sie aktuell?

An nichts. Ich mache gerade ein bisschen was für den Film. Ich schreibe zum Broterwerb die Vorstufe zu einem Drehbuch. Das ist eine Auftragsarbeit. Literarisch arbeite ich momentan nicht.

Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute.


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