Rainer Könen

Ein Eichhörnchen namens Dale

Otendorf-Okrilla. »Dale´s Spot« ist ein Gravity-Mountainbike-Verein aus Ottendorf-Okrilla, der sich der Förderung der Jugendradsportkultur verschrieben hat.

Der Weg zur Biker-Freiheit führt an diesem bitterkalten Januarwochenende über einen gefrorenen Trampelpfad, der sich durch einen Kiefernwald unweit der Ottendorfer Kieswerkstraße schlängelt. Man hört jugendliche Stimmen, dann steht man am Rande eines Bikeparks. Hier flitzen Kinder und Jugendliche, geschützt mit Kopfhelm und diversen Protektoren am Körper, mit ihren Gravity-Mountainbikes Abhänge herunter, fliegen meterhoch über selbstgebaute Hindernisse. Alle sind gutgelaunt, auch Max Loesche, der ebenfalls beim Training mitmacht. Der 34-jährige Ottendorfer ist Vorstandsvorsitzender des Vereins »Dale‘s Spot«, einem 2021 gegründeten Klub, der sich der Förderung der Jugendradsportkultur verschrieben hat. Heißt: Dale´s Spot" ist ein Gravity-Mountainbike-Verein aus Ottendorf-Okrilla, der sich der Förderung der Jugendradsportkultur verschrieben hat.Wir möchten Jugendlichen Sporterlebnisse in der Natur bieten«, so Loesche. Man betreibe sozusagen »aktive Jugendarbeit«.

Die derzeit rund 50 Mitglieder des Vereins, ein Großteil davon sind Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 15 Jahren, sollen auch lernen, Verantwortung zu übernehmen, für sich, fürs Team, für den Klub.

Als sich Ottendorfs jüngster Verein vor drei Jahren gründete, »gab es einen richtigen Run, haben sich im Gründungsjahr über 70 Leute bei uns angemeldet«, erzählt Max Loesche. Aber nicht alle blieben dabei. Vor allem Jugendliche aus der Gemeinde zieht es zu den Freeridern. Jüngstes Mitglied ist der neunjährige Fabian Mießner, der älteste ist der 48-jährige Jens Trübner. Die 55.000 Quadratmeter große Anlage des Klubs gehört zu den wenigen Bikeparks in Sachsen, die im Wald aufgebaut sind. Viele Vereinsmitglieder kommen aus Ottendorf-Okrilla, einige aus der Umgebung, aus Radeburg, Klotzsche, Seifersdorf oder Langebrück. Die jungen Bikesportler nehmen auch an Wettbewerben in der Region teil. Training ist einmal pro Woche, es wird ganzjährig im Bikerpark geübt. Der wird von den Mitgliedern mit Arbeitseinsätzen gepflegt und instandgehalten. Alexander Bode ist seit drei Jahren Mitglied, stieß auf die Ottendorfer Freerider per Zufall, als er mit seinem Vater im Wald joggte. »Das ist mein Sport«, erklärt der Zwölfjährige. Irgendwann wolle er es in die Profiszene dieser Sportart schaffen. Der junge Ottendorfer freut sich auf jedes Training, beim Springen über die Hindernisse fühle er sich »federleicht«. Als ob er durch die Luft schwebe.

Wer bei den Mountainbikern von Dale‘s Spot vorbeischauen will, in diesen Sport reinschnuppern möchte, könne das gerne tun, so Vereinchef Loesche. Der Klub bietet Probefahrten für Interessierte an. Da erfährt man auch, warum der Verein Dale‘s Spot heißt. So nannten die Freerider das Eichhörnchen, dass sie vor Jahren tot auf der Strecke fanden. Sie begruben es, gaben ihm den Namen Dale. Zu Ehren des Tierchens habe man, so Max Loesche, den Ottendorfer Verein Dale‘s Spot genannt.


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