Rainer Könen

»Der Kühlschrank kann leer bleiben«

Kamenz. Kamenz feiert 2025 den 800. Geburtstag. Rund 200 Events sind bis zum Jahresende geplant. Mit dem Festwochenende vom 16. bis 18. Mai beginnt im Jubiläumsjahr ein wahrer Feiermarathon.

Teilnehmer dieser Inforunde, zu der Kamenz' Oberbürgermeister Roland Dantz (parteilos) die regionalen Medien in sein Dienstzimmer eingeladen hatte, gaben sich entspannt. Schließlich sind die Vorbereitungen fürs anstehende Festwochenende vom 16. bis 18. Mai mit dem Kamenz die Feiern zum 800. Stadtjubiläum einläuten wird, weitestgehend abgeschlossen, steht das Festprogramm für die kommenden Monate. Über den aktuellen Stand informierten am Dienstag Vertreter von Stadtverwaltung und Polizei, sowie Verkehrsunternehmen und Sponsoren.

Was wird an dem dreitägigen Festwochenende geboten? Nun, vor allem eine Menge Amüsement. Von den rund 200 geplanten Events im Jubiläumsjahr entfallen alleine 70 aufs Festwochenende. Bis zu 50.000 Gäste erwarten die Veranstalter. Auf einer Fläche von 150.000 Quadratmetern verteilen sich neun Themenmeilen, führt ein knapp drei Kilometer langer Rundkurs durch die Innenstadt. Weit über 150 Stände, ein Großteil wird von Gastronomen betrieben, verteilen sich in der Innenstadt. Hinzu kommt noch eine internationale Streetfoodmeile. Heißt: »An dem Wochenende braucht niemand einkaufen gehen, kann der Kühlschrank leer bleiben«, feixte OB Dantz. Auf vier Bühnen (Markt-, Schul- und Lessingplatz und unweit des Roten Turms) wird es ein Nonstop-Unterhaltungsprogramm geben. 60 Künstler (u.a. Biba und die Butzemänner, Popsorben oder Marie Wegener) wurden engagiert, werden für Partystimmung an den drei Tagen sorgen. Eröffnet wird das Festwochenende am Freitag, 16. Mai (18 Uhr) auf der großen Marktplatzbühne. Weitere Höhepunkte: Am Samstag präsentiert sich die Kamenzer Feuerwehr, die in diesem Jahr 150 Jahre alt wird, mit Technik und Fahrzeugpark, am Barmherzigkeitsstift stellt sich die Polizei mit Hunde- und Reiterstaffel vor, örtliche Vereine stellen sich vor. »Jeder Altersgruppe wird was geboten«, so der Oberbürgermeister.

Für die Besucher, die mit dem Auto anreisen, steht ein Großparkplatz an der Güterbahnhofstraße zur Verfügung. Insgesamt habe man Kapazitäten für rund 4.000 Pkw. Wer mit dem Rad kommt, kann dieses auf eigens eingerichteten Fahrradparkplätzen (u.a. im Bereich von Bautzener Straße und Lessingplatz) abstellen. Für Autofahrer gibt es einen Shuttle-Service vom Parkplatz zur Innenstadt. Die Infrastruktur in der Innenstadt wird erweitert. Öffentliche Toiletten (150 Stück) werden an acht Standorten aufgestellt. Ohne Helfer geht es bei einem Fest von dieser Größe nicht. Man habe rund 300 Mitarbeiter, so der für die Fest-Organisation mitverantwortliche Toni Lehder. Er weist darauf hin, das die Stadtverwaltung ab 12. Mai nur »einen eingeschränkten Dienstbetrieb« habe. Grund: Etliche Rathaus-Mitarbeiter unterstützen die Festvorbereitungen. Auch wichtig: Ab Montag,12. Mai gibt es erste Verkehrseinschränkungen in der Stadt; ab Mittwoch, 14. Mai, wird der Innenstadtbereich gesperrt, die Pulsnitzer Straße und Bautzener Straße werden am Freitag, 16. Mai, ab 6 Uhr, dicht gemacht. Umleitungen werden ausgeschildert. Auf einer Infoveranstaltung (28. April, Stadttheater, 18.30 Uhr) gibt es für Anwohner weitere Details zum Festwochenende.

Das Thema Sicherheit steht bei einem Fest wie diesem im Mittelpunkt. Es gebe ein umfassendes Sicherheitskonzept, so Lehder weiter. Greife da auch auf die Erfahrungen vergangenen Großveranstaltungen in der Stadt zurück. Mit den Sicherheitskräften (u.a. Polizei, Bundespolizei, Security) arbeite man eng zusammen, so Lehder. Und klar, beim 800. Stadtgeburtstag schlägt auch die Stunde der Chronisten und Historiker und - der Kamenzer Münzfreunde. Deren Vorsitzender Jörg Bäuerle stellte den Auswurfgroschen vor, mit dem eine alte sächsische Tradition fortgesetzt werde. Diese Erinnerungsmedaille werde beim Festumzug von einem Umzugswagen „unters Volk“ geworfen. 1800 dieser aus Bronze, Kaiserzinn und Silber gefertigten Münzen wurden gefertigt. Gefördert von der Kamenzer Fahnenfabrik, die 2025 auch was zu feiern hat: das 35-jährige Betriebsjubiläum. Auf der Vorderseite der Erinnerungsmedaille ist das Stadtwappen abgebildet, die Rückseite ist dem Betriebsjubiläum der Fahnenfabrik gewidmet. Und last but not least: das Mast-Jägermeister-Werk in Kamenz gehört ebenfalls zu den Unterstützern des Stadtjubiläums, bringt dazu eigens eine Sonderedition, eine 0,7 Liter-Jägermeisterflasche, heraus.


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