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Sandro Paufler

Auf Streife mit der Bürgerpolizistin Kristin Hänsel in Königswartha

Königswartha. In vielen Kommunen sind Bürgerpolizisten im Einsatz. Doch welche Aufgaben übernehmen sie überhaupt und warum werden sie als Ansprechpartner immer wichtiger?

Bürgerpolizistin aus Leidenschaft: Kristin Hänsel sorgt für die Sicherheit in den Ortschaften und hat stets ein offenes Ohr für Gespräche.

Bürgerpolizistin aus Leidenschaft: Kristin Hänsel sorgt für die Sicherheit in den Ortschaften und hat stets ein offenes Ohr für Gespräche.

Bild: Sandro Paufler

Zehn Vorschulkinder der Königswarthaer Kita Zwergenland tummeln sich vor dem Eingang. Die Augen sind groß und erwartungsvoll, die Stimmung ist heiter und aufgeregt, denn heute kommt die Polizei. Genauer gesagt die Bürgerpolizistin Kristin Hänsel. An jenem sonnigen Freitagvormittag steht das Schulwegtraining auf dem Programm. Hierbei geht es darum, dass die Kinder bei einem Rundgang durch die Gemeinde das richtige Verhalten im Straßenverkehr lernen. Für die Polizeihauptmeisterin ist es eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, doch die Arbeit mit den Kindern bereitet ihr besonders viel Freude. Schon seit Kindheitstagen wollte die 49-Jährige Polizistin werden. Durch TV-Sendungen hatte sie die Faszination gepackt, und auch in der Schule war sie als Streitschlichterin aktiv, stets mit der Vision, die Welt verbessern zu können.

 

Ansprechpartnerin für die Bürger

 

Mittlerweile ist Kristin Hänsel seit 32 Jahren im Dienst. Seit 2013 ist sie Bürgerpolizistin und seit 2017 für die Region Wittichenau und Oßling verantwortlich. Damit ist sie eine von insgesamt 68 Bürgerpolizisten in den Landkreisen Görlitz und Bautzen. In ihrer Tätigkeit fungiert sie als direkte Ansprechpartnerin. Sie steht nicht nur Bürgern beratend und unterstützend zur Seite, sondern sie hat auch ein offenes Ohr für Gewerbetreibende und Kommunalvertreter. Vereinfacht ausgedrückt ist sie als Bürgerpolizistin das Bindeglied zwischen Polizei und Gesellschaft.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ihrer Arbeit ist die Prävention. Neben dem Schulwegtraining für die ganz Kleinen und der Radfahrausbildung für Schulkinder berät sie auch Hauseigentümer, wie sie sich gegen Einbrecher schützen können. Die erfahrene Polizistin ist oft zu Fuß unterwegs, weil sie dadurch viel einfacher mit den Bürgern ins Gespräch kommen kann. Oft sieht man sie auch bei örtlichen Veranstaltungen und Wochenmärkten. Präsenz zeigen und nahbar sein, darum geht es der Bürgerpolizistin bei ihren Streifzügen durch die Kommune. Für weitere Distanzen steht ihr selbstverständlich ein Polizeifahrzeug zur Verfügung.

Wer ein persönliches Gespräch mit Kristin Hänsel wünscht, kann die Bürgersprechstunde am Polizeistandort Wittichenau nutzen. Die Sprechzeiten sind dienstags von 8 bis 11 Uhr und donnerstags von 15 bis 18 Uhr. »Das ist der Unterschied zwischen einem Streifenpolizisten. Ich habe mehr Zeit für den Bürger«, sagt sie mit einem Lächeln im Gesicht.

 

Die Schattenseiten des Berufs

 

Doch nicht immer ist der Berufsalltag schön. Besonders belastend sind Verkehrsunfälle mit Todesopfern oder wenn Kinder betroffen sind. Solche Erlebnisse hinterlassen auch bei einer erfahrenen Polizistin Spuren. Zum Glück kann sie mit ihren Kollegen oder ihrer Familie darüber sprechen. Für Kristin Hänsel ist es dennoch ein Traumjob. Wenn es nach der 49-Jährigen ginge, würde sie ihre Tätigkeit bis zur Rente ausüben.


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