Dynamo Dresden wirft RB Leipzig aus dem DFB-Pokal
Im Vergleich zum Auswärtsspiel bei Union Berlin nahm Uwe Neuhaus drei Veränderungen in der Startelf vor. Starostzik, Konrad und Kutschke rückten in die Mannschaft, Dynamo agierte in einer 5-4-1-Formation. Die SGD legte gegen den Favoriten von Beginn an einen hochkonzentrierten Auftritt hin, Chancen blieben auf beiden Seiten lange Zeit Mangelware. Nach 14 Minuten setzten die Hausherren das erste Ausrufezeichen. Stefaniak blieb mit seinem Freistoß in der Mauer hängen, fackelte dann den zweiten Ball aus 18 Metern knapp am linken Pfosten vorbei. Im direkten Gegenzug verpasste Poulsen eine flache Eingabe im Dynamo-Fünfer ebenfalls nur um Zentimeter. Eine Minute später die Führung für die Gäste. Bei Sabitzers Kopfball aus Nahdistanz war Schwäbe noch dran, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern (0:1, 15.). Die Schwarz-Gelben verfolgten ihre Linie weiter, variierten flaches Passspiel und lange Bälle, fanden aus tieferer Staffelung jedoch selten vielversprechend den Weg vor den Gäste-Kasten. Standards waren in dieser Phase ein Mittel, wie nach 25 Minuten, als Stefaniak die Kugel in die Box löffelte, Jannik Müller per Kopf ablegte und Hartmann nur einen Schritt zu weit vom Ball weg stand. Uwe Neuhaus konnte mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden sein – woran auch der Rückschlag kurz vorm Pausenpfiff nichts änderte. Konrad ging vorm eigenen Tor in ein Kopfballduell und bekam den Ball gegen den Arm, Schiedsrichter Dr. Felix Brych entschied auf Strafstoß. Kaiser erhöhte auf 2:0 aus Gästesicht (45.+1). Zum zweiten Durchgang kam Teixeira für Starostzik in die Partie – und die SGD startete mit einem Paukenschlag. Stefaniak wurde an der linken Strafraumgrenze gecheckt, Dr. Felix Brych zeigte erneut auf den Punkt. Kutschke übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher halbhoch rechts. Jetzt brodelte es mächtig im Dresdner Hexenkessel, die SGD blieb erstmal am Drücker. Nach 55 Minuten verpassten erst Hartmann und dahinter Kutschke nach Flanke von rechts knapp mit dem Kopf. Zwei Minuten später senkte sich eine Flanke von Forsberg auf den Querbalken – Abstoß. Insgesamt agierte die Elf von Gästetrainer Ralph Hasenhüttl im zweiten Durchgang weniger dominant, es gab mehr Strafraumszenen auf beiden Seiten. Nach 74 Minuten machte Kutschke – der „Mann des Spiels“ – um ein Haar seinen zweiten Treffer, verfehlte das Tor jedoch nach Kopfballverlängerung von Stefaniak in Bedrängnis um wenige Zentimeter. Wenige Minuten später aber war es dann soweit: Hartmann setzte den Stürmer zentral vorm 16er ein, Dynamos Nummer 30 legte sich den Ball zurecht und netzte aus 15 Meter präzise neben dem rechten Pfosten zum 2:2 ein (78.). Psychologisch gesehen war die Sportgemeinschaft jetzt klar im Vorteil. Wieder drei Minuten später musste sich Schwäbe ganz lang machen, um einen Kopfball von Poulsen über die Latte zu lenken. In den letzten Minuten sah man allen Schwarz-Gelben an, was für einen körperlichen Abnutzungskampf sie abgerissen hatten. Mit stehenden Ovationen wurde Doppeltorschütze Kutschke verabschiedet, Gogia gab sein Debüt (87.). Als Dr. Brych die Pfeife schon im Mund hatte, bat Aosman noch mal zwei Leipziger zum Tänzchen, dann war Schluss. Mit dem Rückhalt ihrer Fans mobilisierten die Neuhaus-Schützlinge noch einmal alle Kräfte, in den verbleibenden 30 Minuten war es ein offenes Spiel auf Augenhöhe. Die Gäste verzeichneten einige Gelegenheiten, doch die SGD war nach 111 Minuten am nächsten dran an der Vorentscheidung: Testroet legte rechts raus zu Teixeira, der im Zentrum Gogia fand. Dessen Schuss wurde in letzter Sekunde abgefälscht und trudelte knapp am rechten Pfosten vorbei. Werner traf dann noch für Leipzig, stand dabei aber im Abseits (118.). In der Nachspielzeit der zweiten Hälfte der Verlängerung mussten beide Teams noch einen Standard bereinigen, dann kam es zur Lotterie vom Punkt. Die Gastgeber legten vor, in der Folge bewiesen Testroet, Stefaniak und Teixeira Nerven und verwandelten sicher. Ein Orkan fegte von den Rängen, als Schwäbe gegen Kaiser parierte. Weil Gogia ebenfalls traf, konnte die SGD alles klar machen. Vom Schützen aus gesehen links unten packte Aosman den Ball ins Tor – die Schwarz-Gelben sind in Runde zwei! Jetzt haben Dynamos Pokalhelden acht Tage Zeit, bevor es am Sonntag (28.08.) mit dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli vor heimischer Kulisse in der 2. Bundesliga weitergeht. Die Auslosung zur zweiten Pokalrunde findet am Freitag, 26. August, ab ca. 22.45 Uhr statt. Fotos: Büttner