Überholabstände gemessen
Seit Ende Juli haben sieben Cottbuser Mitglieder des ADFC und anderer Umweltverbände acht Wochen lang gemessen, in welchem Abstand sie beim Radfahren von Fahrzeugen überholt werden. Das Ergebnis: knapp die Hälfte der KFZ-Führenden hält den seit November 2021 in der STVO vorgeschriebenen Abstand von mindestens 1,50 Meter beim Überholen von Radfahrenden ein. Viele reduzieren ihre Geschwindigkeit, bis sie ausreichend Platz zum Überholen haben. Jedoch wurden auch zahlreiche sehr gefährliche Überholvorgänge registriert. Die Messergebnisse bestätigen den oft kritisierten Zustand: viele Menschen fahren nicht mit dem Fahrrad, weil es ihnen zu gefährlich ist. Die Verkehrswende, in deren Folge es gesunde, saubere und sichere Städte geben wird, wird nur gelingen, wenn es sichere Radwege gibt und KFZ-Führende gerade für die Wichtigkeit eines ausreichenden Überholabstandes sensibilisiert werden.
Diese Messungen unterstützen das Forschungsprojekt »Zu nah - Mit Abstand mehr Sicherheit« der TH Wildau. Unsere Aktiven haben unter Anleitung von Friedrich Eckert, Angestellter an der BTU Cottbus-Senftenberg, im COLab in Cottbus ein Messgerät - den Open Bike Sensor - hergestellt. Dabei wurden zahlreiche elektronische Bauteile mit Lötkolben und Schraubendreher in ein per 3D-Drucker hergestelltes Gehäuse verbaut. Gleich im Anschluss wurde dieses Gerät am Fahrrad befestigt; dann konnten die Messtouren quer durch Cottbus beginnen.
Die am Projekt Teilnehmenden änderten im Mess-Zeitraum ihre Alltagswege mit dem Fahrrad so, dass häufig Straßen ohne Radwege genutzt wurden.
Mehr unter: https://obs.adfc-brandenburg.de/