pm/jas/asl

Erster Rahmenplan für künftige Seevorstadt vorgestellt

Zwischen Cottbuser Innenstadt und dem künftigen Ostsee soll mit der Seevorstadt ein klimagerechtes, gemischt-genutztes und lebendiges urbanes Stadtquartier mit eigenständiger Identität entstehen. Diese Entwicklung umfasst einen langjährigen Prozess von 30 bis 50 Jahren, in den viele Akteure aktiv eingebunden sein werden.

Der aktuell erarbeitete Entwurf des Rahmenplans nimmt dabei eine erste inhaltliche und räumliche Weichenstellung vor und entwickelt eine gemeinsame Zielvorstellung für die künftige Seevorstadt als Bindeglied zwischen Stadtzentrum und dem Hafenquartier am Cottbuser Ostsee. Dabei sollen entlang der Seeachse unterschiedlich große und von der Entstehungszeit voneinander zeitlich unabhängige Quartiere mit eigenen Identitäten entstehen. Vielfältige Erdgeschossnutzungen und unterschiedliche Wohnformen sollen für urbane Atmosphäre, innovative Freiraumkonzepte nach dem Prinzip der „Schwammstadt“, ein Konzept bei dem Regenwasser in Städten lokal aufgenommen und gespeichert wird, sorgen und die Basis für zukunftsfähige Klimaanpassungsmaßnahmen bilden. Die Planungen integrieren ansässige Akteure, verstehen Gewerbeflächen als Potentiale für eine produktive Stadt und fügen sich in bestehende Strukturen ein. Rund 80 Prozent des Quartiers, davon überwiegend Gewerbeflächen, befinden sich im privaten Eigentum. „Wir sind bei den bereits hier ansässigen Unternehmen auf ganz viele offene Ohren gestoßen und haben deren Wünsche auch einfangen können“, so Luca Opitz vom „kollektiv stadtsucht“, das mit den zwei Architekturbüros „ISSS“ und „bauchplan ).( “ am Rahmenplan mitgearbeitet hat und vor allem für die Bürgerbeteiligung vor Ort zuständig war. Ende Oktober wurde auf einer großen Erkundungstour mit den zuständigen Stadtplanern, Architekturgestaltern, Mitarbeitern der Stadt Cottbus und interessierten Bürgern die ersten Ideen für die Seevorstadt öffentlich vorgestellt. Der vorläufige Rahmenplan wird jetzt im November den zuständigen Ausschüssen der Stadt Cottbus vorgelegt und mit der Kommunalpolitik sowie der Öffentlichkeit diskutiert werden. Zurzeit laufen allerdings schon drei Machbarkeitsstudien. Dabei geht es um einen Radweg auf der künftigen Seeachse, die Einbindung des ÖPNV und die Möglichkeiten für eine etwaige Durchführung der Bundesgartenschau in Cottbus im Jahr 2033, bei der die Seevorstadt einen Teilbereich dafür bieten würde. Das „Seevorstadt“-Modell wird aktuell noch bis zum 27. November, immer von Dienstag bis Samstag, in einem Ladenlokal in der Spree Galerie ausgestellt sein. Am heutigen Dienstag um 16 Uhr gibt es im Ladengeschäft in der Spreegalerie einen Themenabend unter dem Motto „Cottbuser Ostsee – da geht noch Meer!“. Unter Einhaltung der 3G-Regel können 30 Personen in Präsenz daran teilnehmen. Wer nicht vor Ort dabei sein kann, aber trotzdem aktiv am Gespräch teilnehmen will, kann der Veranstaltung im Livestream auf www.cottbus-stadtentwicklung.de folgen und dort seine Fragen an die Runde stellen. Statements zum Spaziergang: Dipl.-Ing. Stephan Schwarz (Architekturbüro ISSS): „Dieser Spaziergang war der Auftakt der öffentlichen Beteiligungsformate. Das Besondere: Es ist kein Plan auf der grünen Wiese. Wir befinden uns innerhalb der geplanten Seevorstadt in einer gewachsenen Struktur, die ganz lange aus dem Fokus gerückt war. Der Entwurf integriert alle bestehenden Strukturen und schafft einen Rahmen für einen jahrzehntelangen Prozess.“ Doreen Mohaupt, Fachbereichsleiterin Stadtentwicklung bei Stadt Cottbus: „Die Seevorstadt birgt enorme Möglichkeiten für die Zukunft. Wir als Stadt bieten mit der Rahmenplanung eine Basis dafür, wie das Ganze entwickelt werden kann. Wichtig sind letztendlich die Entscheidungen der einzelnen Grundstückseigentümer. Gewerbe, Wohnen, Arbeiten und Freizeit sollen hier zukünftig möglich sein. Niemand wird zwangsumgesiedelt werden.“ Hier geht's zum Videoclip mit den Beteiligten, die am vorläufigen Rahmenplan mitgearbeitet und den Spaziergang organisiert haben.


Meistgelesen