Jan Hornhauer

Der Kugelbrunnen kommt wieder nach Hause

Das Schicksal des Kugelbrunnens bewegte im Sommer 2015 ganz Cottbus. Durch einen Aufruf im WochenKurier wurde das historische Kunstwerk vor der Schrottpresse bewahrt. An diesem Samstag ist es endlich soweit: Der Brunnen sprudelt wieder - und alle Cottbuser sind eingeladen.

Kurze Rückblende: Im Mai 2015 meldete der Altstadtverein, dass der Brunnen über Nacht von Unbekannten schwer beschädigt wurde. Nur eine rund 5.500 Euro teure Reparatur konnte den Brunnen retten. Weil dem Altstadtverein jedoch 2.000 Euro fehlten, drohte die Schrottpresse. Dann schaltete sich der WochenKurier ein: Durch einen Aufruf im August 2015 mit der Überschrift „Muss dieser Brunnen in die Schrottpresse?“ riefen wir die Cottbuser zu Spenden auf. Altstadtmanager Gottfried Lindner erinnert sich: „Die Resonanz war überwältigend, so etwas haben wir noch nie erlebt. Binnen zwei Tagen war der Brunnen gerettet.“ Vattenfall erklärte sich schließlich spontan bereit, die nötigen 2.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Doch Lindner betont: „Der Dank geht an alle Cottbuser, die sich für unseren Brunnen eingesetzt haben.“ Mit ihnen gemeinsam wolle man nun am Samstag, dem 30. April, die Wiedereinweihung feiern. Im Rahmen eines Brunnenfestes soll der Brunnen ab 9.30 Uhr wieder sprudeln. Damit das 1977 in der Stadtpromenade eingeweihte Brunnenkunstwerk das wieder kann, dafür sorgte sein Vater, der Hoyerswerdaer Metallbildhauer Manfred Vollmert. Er hatte in den letzten Monaten reichlich zu tun. Schließlich galt es, fast den kompletten Brunnen neu zu gestalten, weil beinahe alle Schweißnähte gerissen sind. Angeliefert und aufgebaut werden soll der Brunnen bereits am 27. oder 28. April. Bei der Wiederinbetriebnahme am Neustädter Platz wird als Ehrengast der Cottbuser Postkutscher Kai-Uwe Geske erwartet. Er wird den Anwesenden einige historische Aspekte des Brunnens vermitteln - auf gewohnt unterhaltsame Art. Nachdem der Kugelbrunnen wieder in Betrieb ist, geht es im Rahmen einer vom Postkutscher geführten Tour weiter. Gottfried Lindner: „Danach gehen wir noch zum Stadtbrunnen, an den Sorbenbrunnen in der Sprem und den Brunnen am Altmarkt. Schließlich beginnen wir an diesem Tag offiziell die Brunnensaison.“ Am Ende, so hofft der Altstadtmanager, wird der Brunnen im Herzen der Stadt wieder viele Menschen erfreuen. „Und hoffentlich wird er nicht wieder von unverbesserlichen Chaoten zerstört. Denn die überwältigende Resonanz auf den Aufruf im WochenKurier hat uns gezeigt: Die Cottbuser lieben ihren Kugelbrunnen. Nun ist er endlich wieder zu Hause.“


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