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»Praxenkollaps« - Lauterbach macht Versprechungen

Landkreis Meißen. Nach mehrmonatigen Protesten der Ärzteschaft gibt es erste positive Signale aus dem Bundesgesundheitsministerium. Wie belastbar sind die Vorschläge? Online-Befragung bis 20. November...

Viele Ärzte blicken voller Sorge in ihre Zukunft und die ihrer Patienten. Ihnen sind quasi die Hände gebunden.

Viele Ärzte blicken voller Sorge in ihre Zukunft und die ihrer Patienten. Ihnen sind quasi die Hände gebunden.

Bild: Pexels

Bei einem Gespräch mit dem Vorstand der KBV kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach an, zeitnah zumindest einige der thematisierten Probleme mit Gesetzesvorhaben angehen zu wollen. Erst kürzlich hatten die Spitzen von KBV, KZBV und ABDA in einem Brandbrief an Bundeskanzler Olaf Scholz appelliert, für den Erhalt der wohnortnahen Versorgung durch Praxen und Apotheken zu sorgen.

Bei dem Gespräch mit Lauterbach ging es um den drohenden Praxenkollaps und die von der KBV im Sommer vorgelegten Lösungsvorschläge. Der Minister stellte in Ausssicht, einige der vorgetragenen Punkte angehen zu wollen.

Dazu zählen die Entbürokratisierung in den Praxen, die hausärztliche Entbudgetierung, eine bessere Digitalisierung und die Abwehr der Regressgefahr. Zum Thema Ambulantisierung beziehungsweise Hybrid-DRG wurden Gespräche vereinbart.

 

KBV-Vorstand: Jetzt müssen Taten folgen!

 

»Jetzt müssen den Ankündigungen des Ministers schnell Taten folgen. Nur durch rasches Handeln lässt sich der drohende Praxenkollaps verhindern und die von den Menschen in diesem Land geschätzte wohnortnahe und qualitativ hochwertige ambulante Versorgung sichern«, betonten die KBV-Vorstände Dr. Andreas Gassen, Dr. Stephan Hofmeister und Dr. Sibylle Steiner: »Wir werden den Minister beim Wort nehmen!«

Angesichts der sich zuspitzenden Lage des Gesundheitswesens hatten sich die Spitzen von KBV, KZBV und ABDA auch an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gewandt. In einem gemeinsamen Brief appellierten sie an den Regierungschef, für den »Erhalt der wohnortnahen, verlässlichen und vertrauten Gesundheitsversorgung durch ärztliche, zahnärztliche und psychotherapeutische Praxen sowie Apotheken« zu sorgen.

 

Gesundheitssystem vor einem Kipppunkt

 

In dem Schreiben wiesen die Unterzeichner der Verbände darauf hin, dass durch die aktuelle Gesundheitspolitik funktionierende Versorgungsstrukturen, »auf die sich die Menschen in Zeiten der wachsenden Instabilität umso mehr angewiesen fühlen«, in Frage gestellt werden.

Niedergelassene Ärzte, Psychotherapeuten, Zahnärzte und Apotheker protestieren seit Wochen gegen die Gesundheitspolitik und warnen vor einer Zerstörung der wohnortnahen Gesundheitsversorgung. Erst vor zwei Wochen hatten Gassen, Overwiening und Hendges vor den Folgen der aktuellen Gesundheitspolitik gewarnt.

Die Online-Befragung der Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten ist noch bis zum 20. November aktiv und unter https://pks.zi.de  zu finden.


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