Das Wohl des Patienten im Fokus
"Wir sind Ansprechpartner für jeden und werden bei Bedarf, innerhalb von 48 Stunden ein Fallgespräch organisieren", erklärt Alexandra Petack, Vorstandsvorsitzende des Ethikkomitees, und betont: "Für das Ethikkomitee steht der Patient im Mittelpunkt. Es geht uns stets darum, eine Entscheidung zu seinem Wohle zu finden." Das Gremium möchte Unterstützung, Beratung und Entscheidungshilfen bei konkreten ethischen Fragen bieten und das schnell und unbürokratisch. "Oft geht es um die Frage, wie ein Behandlungsweg fortgesetzt werden soll, wenn der Patient nicht selbst für sich sprechen kann. Wir kennen vielleicht nicht den mutmaßlichen Willen des Betroffenen und versuchen dann den mutmaßlichen Willen zu eruieren um in seinem Sinne die beste Entscheidung zu finden."
Moderiertes Fallgespräch mit allen Beteiligten
Unter der Moderation eines Vorstandsmitglieds des Ethikkomitees kommen in der Regel der behandelnde Arzt, Angehörige, Betreuer, und andere Beteiligte, die zur Klärung beitragen können zusammen und beraten gemeinsam, wägen gründlich ab und treffen dann eine Empfehlung zum Wohle der Patientin oder des Patienten.
Kurze Wege zu Ansprechpartnern
Aktuell umfasst das Ethikkomitee 35 Mitglieder der Sana Kliniken Niederlausitz. Der neue Vorstand wurde im März 2023 gewählt: Neben Diplom Sozialpädagogin Alexandra Petack, die seit vielen Jahren im Sozialen Dienst tätig ist, als Vorsitzende, sitzen die Chefärztin Dr. Laura Hoppe, Oberärztin Dr. Catharina Gießner, Krankenschwester Marion Theiss und Notfallpfleger Nick Rossmann in der fünfköpfigen Führungsriege. "Wir sind umfassend aufgestellt, weil wir zwei Krankenhausstandorte haben und sicherstellen wollen, dass zu jeder Zeit ein Ansprechpartner kurzfristig vor Ort verfügbar ist", sagt die Diplom-Sozialpädagogin.
Öffentliche Infoveranstaltungen zu ethischen Fragen
Mit der Neuwahl des Vorstands hat sich das Ethikkomitee auch auf die Fahnen geschrieben, öffentliche Veranstaltungen rund um aktuelle ethische Fragen zu organisieren. Im Jahr 2023 gab es beispielsweise eine Informationsveranstaltung rund um Patientenverfügungen (PV), Vorsorgevollmachten (VV), gesetzliche Betreuung und Ehegattenvertretungsrecht. "Uns ist wichtig, diese Themen aus der Tabuzone zu holen und die Menschen dazu anzuregen, offen darüber zu sprechen, was sie in einer Notsituation möchten. Für die Angehörigen ist es wichtig zu wissen, was der Betroffene im Ernstfall gewollt hätte", betont Alexandra Petack, die in ihrer Arbeit beim Sozialen Dienst der Sana Kliniken Niederlausitz Tag für Tag Patienten und Angehörigen berät.
In diesem Jahr startet das Ethikkomitee gleich eine ganze Veranstaltungsreihe: An jedem letzten Montag im Monat gibt es von 14 bis 15 Uhr eine kostenfreie Sprechstunde, bei der Interessierte sich unter anderem zu ethischen Fragen und moralischen Konflikte bei der Versorgung im Gesundheitswesen sowie zu Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten beraten lassen können, als auch Unterstützung beim Ausfüllen bekommen. Die erste Sprechstunde findet am Montag, 29. Januar 2024, um 14 Uhr im Gesundheitsspeicher im Raum 02 im 3. OG statt. "Das Angebot ist offen für alle. Wenn wir merken, dass der Bedarf sehr groß ist, sind perspektivisch Voranmeldungen und Terminvergaben möglich", sagt Alexandra Petack.