Lausitzer Brunnenbauer siegt mit Gesellenstück
Ursprünglich studierte Henning Stubenhöfer Bauingenieurwesen, entschied sich jedoch für einen Branchenwechsel. »Acht bis zwölf Stunden täglich nur vor dem Computer zu sitzen, war für mich keine Option«, erklärt er. Deshalb absolvierte er eine Ausbildung zum Brunnenbauer im väterlichen Betrieb. »Auch in diesem Beruf sind mathematische und physikalische Kenntnisse essenziell. Die Aufgaben sind sehr vielfältig – von Erdwärmebohrungen über Trink- und Brauchwasserbrunnen bis hin zu Feuerlöschbrunnen. Unsere Kunden sind meist Hausbesitzer, aber auch Heizungsbauer und Bauunternehmen.«
Bei seiner praktischen Gesellenprüfung musste der 25-Jährige einen Brunnen bohren, beim Aufschluss die verschiedenen Bodenschichten bestimmen und den Brunnen entsprechend der Vorgaben ausbauen. Der abschließende Pumpversuch verlief reibungslos, und als Endaufgabe errichtete er einen Unterflurpegel, der exakt auf Höhe gesetzt wurde.
Als besonders anspruchsvoll beschreibt Henning Stubenhöfer ein Bauvorhaben in Treuenbrietzen: »Der Bau eines Feuerlöschbrunnens erforderte geologische Expertise, präzise Bohrungen und eine genaue Prüfung des Baugrunds, um die geforderte Wassermenge aus den Grundwasserleitern zu gewinnen.«
Henning Stubenhöfer hat in der Brunnenbau-Branche seine Berufung gefunden. Er würde sehr gern in einigen Jahren den Handwerksbetrieb seines Vaters fortführen.
Seit mehr als 30 Jahren ist die Stubenhöfer und Wilms Bohrunternehmen GmbH & Co. KG in der Region auf Geothermie und Brunnenbau spezialisiert. Das Unternehmen investiert kontinuierlich in neue Technik, um der steigenden Nachfrage nach erdgekoppelten Wärmepumpen gerecht zu werden. Seit 2008 ist der Betrieb in Drewitz ansässig.
Das Berufsbild Brunnenbauer
- Mit geologischer Expertise und Probebohrungen ermittelt ein Brunnenbauer die Lage von Wasservorräten.
- Mithilfe modernster Technik bohrt er Brunnenschächte und installiert Pumpanlagen.
- Im Anlagenbau sind vor allem Fähigkeiten gefragt, wenn es um die Nutzung von Erdwärme zum Heizen von Gebäuden oder um die Wasseraufbereitung geht.
- Im Kammerbezirk Cottbus erlernt ein Jugendlicher diesen Beruf.