Weesenstein erinnert an die Flut
Am 12. August, auf den Tag genau 20 Jahre, nachdem die Wassermassen der Müglitz den Ort verwüsteten, gedachte Weesenstein dieser Jahrhundertkatastrophe. Aus diesem Anlass lud das Schloss Weesenstein zu einem Familiennachmittag ein, um mit allen Besuchern den damaligen Helfern und Institutionen zu danken. In einer kleinen Fotoausstellung sind die Zerstörungen durch das Hochwasser von 2002 noch einmal allen Besuchern vor Augen geführt worden. Vor Ort war zudem die Freiwillige Feuerwehr Müglitztal, die zusammen mit dem Heimat- und Feuerwehrverein Weesenstein-Falkenhain e.V. ein Feuerwehrfahrzeug vorführte und für die Unterhaltung der Kleinen sorgte.
Kretschmer zu Besuch
Um 15 Uhr kam auch Ministerpräsident Michael Kretschmer nach Schloss Weesenstein, um mit Schlossleiterin Dr. Andrea Dietrich, dem Bürgermeister der Gemeinde Müglitztal Michael Neumann, Zeitzeugen der Flutnacht und interessierten Besuchern ins Gespräch zu kommen. Dabei nahm er sich die Zeit, um Erlebnisse der Zeitzeugen zu hören, aber auch die Wünsche von Bürgermeister, Schlossmitarbeitern und anderen aufzunehmen. Er dankte allen, die vor 20 Jahren, teilweise unter Einsatz ihres Lebens, beim Kampf gegen die Flut geholfen haben und zeigte sich zugleich begeistert, wie schön das Schloss und der ganze Ort wieder geworden sind. »Ich werde das Schloss Weesenstein gerne mal wieder mit meiner Frau und Kindern besuchen kommen. Als ich es das letzte Mal besuchte, war noch längst nicht alles wieder in Ordnung«. Er unterstrich die Bemühungen, die seit der Hochwasserkatastrophe von 2002 vom Freistaat unternommen werden. Dazu gehört auch ein neues sächsisches Hochwasserzentrum.
Im Verlaufe des Nachmittags kam Michael Kretschmer mit vielen Menschen ins Gespräch, ließ sich die Ereignisse von 2002 schildern und betrachtete gebannt die Fotoausstellung zur Flut.
Anliegen an den Ministerpräsidenten
Der Bürgermeister der Gemeinde Müglitztal hatte schon im Vorfeld des Besuches von Kretschmer einen Brief an ihn gerichtet. Darin bittet er den Ministerpräsidenten um Unterstützung beim Erhalt der Mühlbacher Schule, da bisher alle Versuche, an Fördermittel zu gelangen, scheiterten. Schlossleiterin Dr. Andrea Dietrich sprach ihre Sorgen um die Entwicklung des ländlichen Raumes an. Sind doch besonders hier die Bildungs- und Kultureinrichtungen in den letzten zwei Jahren bei der Förderung fast völlig runtergefallen.
Weesenstein liegt in einem ganz besonderen und bis zum Vertrag von Eger 1459 noch nicht ganz klar zwischen Böhmen und Sachsen abgegrenzten Raum. Dies wurde an diesem Tag auch dem Sächsischen Ministerpräsidenten deutlich, der prompt vorschlug, auf dem Schloss gerne mal ein deutsch-tschechisches Treffen mit seinem Prager Amtskollegen abhalten zu wollen.
Dies stieß bei der Schlossleitung auf Begeisterung, sieht diese sich doch in sehr guter Beziehung zu Tschechien, die schon einige gemeinsame Projekte und Ausstellungen – besonders zusammen mit Schloss Decin – auf die Beine gestellt haben. An diesem Tag ist nicht nur vom Ministerpräsenten unterstrichen worden: Gemeinsam kann man viel erreichen!