

Chemiealarm am Mittwochmittag (20. Januar) im Bielatal. In der Papierfabrik Louisenthal GmbH, Werk Königstein, trat bei Reparaturarbeiten Schwefelsäure aus. Vier Mitarbeiter haben die ätzende Dämpfe eingeatmet und deren Atemwege gereizt. Bei geplanten und vorbereiteten Reparaturarbeiten an der Leitung vom Schwefelsäure-Haupttank in die Produktionshalle vier, in der eine Papiermaschine steht, war es zu dem Unfall gekommen. Obwohl bei der Vorbereitung der Reparaturen der Druck aus der Leitung genommen worden war, trat beim Öffnen einer Armatur Säure aus. Zwei IT-Mitarbeiter in der Produktionshalle, die etwa 20 Meter entfernt arbeiteten, atmeten die ätzenden Dämpfe ein. Auch die zwei Monteure im Schutzanzug bekamen ebenso Gase ab. Diese reizen die Atemwege, können auch zu Verätzungen führen. Drei der Männer wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, heißt es aus dem Unternehmen. Kurz vor Mittag rückten die Katastrophenschutzzüge der Feuerwehren Heidenau, Neustadt und Pirna aus, zudem Kameraden der Wehren Königstein, Bad Schandau und Prossen. Rund 70 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Sie evakuierten vier Mitarbeiter der Papierfabrik mit der Drehleiter aus Räumen im ersten Stock. Ihnen war der Rückweg durch die Produktionshalle unmöglich, ohne Schaden zu nehmen. Die Feuerwehrleute mit Spezialausbildung untersuchten die Luft in der betroffenen Halle. Sie setzten ein chemisches Bindemittel ein, um die ausgelaufene 60-prozentige Schwefelsäure unschädlich zu machen und reinigten das Terrain. Die Entsorgung der Überreste des Chemieunfalls übernimmt das Unternehmen selbst, das dafür ausgestattet ist. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Es wird von einem Unfall ausgegangen. Nach Einschätzung der Feuerwehr bestand keine Gefahr für die Bewohner des Ortes. Im Zuge der Rettungsarbeiten musste die Bielatalstraße kurzzeitig voll gesperrt werden. (mf)