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Totholzwanderung mit der Bürgerinitiative Naturpark

Bad Schandau. Die Bürgerinitiative für einen Naturpark Sächsische Schweiz wanderte mit Interessierten durch das Totholz im Nationalpark.

Die Wanderung der Naturpark-Bürgerinitiative führte teilweise durch unwegsames Gelände – überall versperren umgefallene Bäume die Wege.

Die Wanderung der Naturpark-Bürgerinitiative führte teilweise durch unwegsames Gelände – überall versperren umgefallene Bäume die Wege.

Bild: Daniel Förster

Dem Aufruf der »Bürgerinitiative für einen Naturpark Sächsische Schweiz«, eine Wanderung durch den Totwald des Nationalparks zu unternehmen, schlossen sich am 7. Januar rund 120 Teilnehmer an. Im Fokus stand dabei, über das Ansinnen der Initiative direkt vor Ort zu diskutieren.

Start und Ziel der Wanderung war die Ostrauer Mühle im Kirnitzschtal in Bad Schandau. Die Bürgerinitiative zeigte sich dabei über die große Resonanz einer »gut gelungenen« Wanderung sehr zufrieden. Nach den verheerenden Waldbränden im Sommer 2022, als das Feuer durch Funkenflug von böhmischer Seite auf die Sächsische Schweiz übergriff, ist das Interesse der Bevölkerung an diesem Thema sehr stark.

Große Resonanz auf Wanderangebot

Auf der Wanderung erläuterten Vertreter der Initiative, die eine Petition unter der Überschrift »Schaffung eines Naturparks Sächsische Schweiz durch Änderung der Sächsischen Naturschutzgesetzgebung« gestartet hat, ihr Anliegen. Heimatverbundene Interessierte, Natur- und Wanderfreunde sowie Bergsteiger bzw. Kletterer aus der Region und aus Dresden waren dem Aufruf der Bürgerinitiative zahlreich gefolgt. Sie wanderten auf einer Rundstrecke von der Ostrauer Mühle im Kirnitzschtal zur Hohen Liebe, oberhalb des Kirnitzschtals zum Forsthaus und über den Flößersteig entlang der Kirnitzsch wieder zurück.

Die Akteure erklärten dabei vor Ort das Wesen der Wälder und des Wildwuchses »Natur Natur sein lassen« und die damit verbundenen Folgen für den Brandschutz sowie weitere Gefahrenpotenziale. Unterwegs bei der öffentlichen Wanderung erlebten die Teilnehmer auf brisanten Wegen, wie es in den Wäldern aussieht: Umgestürzte Bäume, die Wander- aber auch Rettungswege versperren. Totholz an morschen Bäumen, das in Trockenperioden wie Zunder brennen und ausgebrochenes Feuer in kürzester Zeit weitertragen würden. Oder junge Bestände an wild gewachsenen Jung-Fichten, die durch ihren engen Bewuchs zur Brandgefahr würden. Nicht zuletzt fiel der Blick der Wanderer auf ein Mikado von sterbenden Bäumen oberhalb vom Kirnitzschtal in Richtung Altendorf. Deutlich sichtbar: Das massenhafte Baumsterben nach der Borkenkäfer-Plage mitten im Nationalpark.

Die Bürgerinitiative fordert unter anderem eine Änderung der Schutzgebietskategorie für das Gebiet der Sächsischen Schweiz, damit für Bewohner und Besucher wieder »Alltags- und Freizeitwerte« geschaffen werden. Sie verlangen eine klimagerechte, nachhaltige und naturverträglich ausgerichtete Schutz-durch Nutzung-Strategie für den Landschaftsraum Sächsische Schweiz, zu dem auch bisherige Randgebiete außerhalb des Nationalparks im Naturpark integriert sein sollen und wendet sich gegen die Devise der Nationalparkverwaltung, den Wald und die Natur sich selbst zu überlassen.

Als nächster Schritt ist ein Gespräch der Bürgerinitiative mit der Nationalparkverwaltung avisiert.

Kontakt:

www.naturpark-saechsische-schweiz.de;

info@naturpark-saechsische-schweiz.de


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