StadtMuseum Pirna erinnert an Heinz Fülfe
Am 5. Dezember 2024 war der 30. Todestag von Heinz Fülfe alias "Taddeus Punkt". Aus diesem Anlass zeigt das StadtMuseum Pirna auf seiner Galerie-Etage im Foyer eine Auswahl von Fülfes frühen Arbeiten für Kulissen, Prospekte und Szenenbilder aus dem hauseigenen Museumsbestand. Neugierige Besucher können diese bis zum 2. März 2025 bestaunen.
Heinz Fülfe (1920-1994) lieh der Figur von Frau Elster im Kinderfernsehen der DDR seine Stimme und trat gemeinsam mit seinem Hund Struppi als Schnellzeichner Taddeus Punkt regelmäßig im Abendgruß aus Adlershof auf. Weniger bekannt ist, dass die Laufbahn des Puppenspielers in Pirna begann. Nach dem Abitur an der hiesigen Oberschule begann er am Staatstheater Dresden eine Ausbildung zum Bühnenbildner. Am Volkstheater Pirna arbeitete er nicht nur als Kulissenmaler, sondern auch als Musiker, Tänzer und Schauspieler. Um 1950 holte ihn Wolfgang Hensel an seine Puppenbühne "Die Pirnaer", die er 1945 unmittelbar nach dem Krieg gegründet hatte. Heinz Fülfe gestaltete für ihn die Bühnenbilder und sprach als Puppenspieler schon damals häufig weibliche Rollen. Zu Beginn des Jahres 1955 verließ Fülfe das Ensemble, um ausschließlich für den Deutschen Fernsehfunk zu arbeiten.
Mit seiner Frau Ingeburg Fülfe gehörte er zu den Pionieren des Kinderfernsehens der DDR. Ihre Puppenspiel-Fernsehserie "Flax und Krümel" wurde 1955 erstmalig ausgestrahlt. Auf der Festung Königstein gab es dafür ein eigenes Studio mit einer Bühnenbildwerkstatt, einer Tischlerei und einem Aufnahmeraum. Heinz Fülfe verfasste zu seinen Kindersendungen auch zahlreiche Manuskripte.
Neue Sonderausstellung in 2025
Neben den in der Kabinettschau gezeigten Arbeiten zählen auch Frau Elster, Struppi sowie Flax und Krümel dank einer Schenkung zum Bestand im StadtMuseum Pirna. Heinz Fülfe wird in der kommenden Sonderausstellung "Seid ihr alle da? Kasper, Struppi und ihre Freunde" über das Puppenspiel in der Region Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ebenfalls vertreten sein. Diese ist von April bis Oktober 2025 im StadtMuseum Pirna zu sehen.