

Seit dem 10. April rollt der Verkehr wieder über die Elbebrücke in Bad Schandau. Die Öffnung wird die Bürgerinnen und Bürger der Region deutlich entlasten. Gegen 13:30 Uhr konnten Staatministerin Regina Kraushaar gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Kunack und Stephan Berger (SMIL) die Brücke für Verkehr bis 7,5 Tonnen wieder freigeben. Der Medienrummel war groß und die Ministerin winkte den vorbeifahrenden Autos zu, die ihre positiven Emotionen mit Hupen zum Ausdruck brachten.
Bereits am Vormittag, um 11 Uhr, fand eine Pressekonferenz zur Bückenfreigabe statt. Dabei stellte Prof. Steffen Marx (TU Dresden) die überaus erfreulichen Ergebnisse des Brückentests vor und ist guter Dinge, dass die Brücke für die Zukunft vielleicht ganz zu retten ist. Dafür müssen aber noch alle übrigen Messdaten weiter ausgewertet werden. Zunächst bleibe man aber vorsichtig und fange mit einer Freigabe für den Verkehr bis 7,5 Tonnen an.
Was passiert nach der Verkehrsfreigabe?
Die Umleitungsbeschilderung wird heute sukzessive angepasst. Denn für Fahrzeuge über einem Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen bleibt die Umleitung bestehen. An der bisherigen Umleitungsführung sind vorerst keine Änderungen geplant. Die Verkehrssicherheit steht an erster Stelle. Die Verkehrssituation ist weiterhin gemeinsam mit dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und der Polizei unter Beobachtung.
Wie geht es weiter?
Auch nach der Verkehrsfreigabe der Elbebrücke läuft die Auswertung der aufgenommenen Messdaten weiter. Denn derzeit kann noch nicht belastbar benannt werden wie lange die Elbebrücke in Bad Schandau noch genutzt werden kann. Es sind weitere Schlussfolgerungen über den Bauwerkszustand und für mögliche weitere Verfahrensschritte notwendig. Auch unter Verkehr sollen mit der installierten Messtechnik Rückschlüsse auf das Tragverhalten des Bauwerkes gewonnen werden. Das ist auch wichtig, um Grenzwerte und die weiteren Sonderprüfintervalle festzulegen. Die Ergebnisse der Materialuntersuchungen, der statischen Nachrechnungen und der bereits festgestellten Treibreaktionen (sogenannter Betonkrebs) stehen derzeit noch aus.
Es wird gegenwärtig davon ausgegangen, dass ein Ersatz der Brücke erforderlich wird. Neben den nun bekannten Spannungsrisskorrosionsprozessen weist die Elbebrücke Potenzial für weitere Schädigungen auf, zum Beispiel in Form von Betonkrebs. Außerdem befindet sich im Umfeld der Elbebrücke in der Sächsischen Schweiz keine Alternative, um den Fluss zu queren. Nur mit ihr gibt es in der Region ein funktionierendes Straßennetz. Grundsätzlich ist auch die Wirtschaftlichkeit bei einer Instandsetzung des Bauwerks zu betrachten.
Die Planungen für die Behelfsbrücke und den Ersatzneubau der Elbebrücke werden weiter vorangebracht. Seit der Ermittlung der Vorzugsvariante für die Behelfsbrücke wird nun an deren Entwurfsplanung mit den technischen Details gearbeitet. Im Landesamt für Straßenbau und Verkehr wird dieser Planungsschritt derzeit fertiggestellt und soll zeitnah über das Sächsische Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung an das zuständige Bundesministerium übermittelt werden. Die erforderlichen Behelfsbrückenteile des Bundes wurden bereits beim Fernstraßen-Bundesamt angefordert.
Statements:
Staatsministerin Regina Kraushaar: "Nach den Messungen, dem Belastungstest und den prüfenden Berechnungen können wir die Elbebrücke mit einem ganz klaren Wissen zur Sicherheit wieder für den Verkehr freigeben. Was für eine Erleichterung für uns alle! Aber darauf ruhen wir uns nicht aus: Ich setze mich weiter für eine fundierte, langfristige Lösung und Planungssicherheit für die Region ein. Dieser Aufgabe widme ich mich weiter mit absoluter Priorität."
Bürgermeister Thomas Kunack: "Ich freue mich, dass der erfolgreiche Belastungstest der Brücke zu einer schnellen Freigabe geführt hat. Dies bedeutet, dass unsere Bürgerinnen und Bürger, sowohl privat als auch gewerblich, endlich wieder weitestgehend zur Normalität zurückkehren können. Der Tourismus kann nun ohne Einschränkungen stattfinden, und ich bin sehr erleichtert und optimistisch für eine erfolgreiche Tourismussaison. Mein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten für ihren unermüdlichen Einsatz und an die Menschen, die diese herausfordernde Situation durchgestanden haben. Gemeinsam blicken wir positiv in die Zukunft!"