R. Rink

SachsenNetze erneuert Hochspannungsleitung

Dürröhrsdorf-Dittersbach. Zwischen Eschdorf und Oberottendorf werden 18 Kilometer Hochspannungsleitung erneuert.
Carsten Protze von SachsenNetze (mit Probestück alter Stromleitung), Neustadts Bürgermeister Peter Mühle und Dr. Steffen Heine, GF SachsenNetze (mit Probestück neuer Stromleitung) (v.l.) vor fertigem Teilstück bei Dürrröhrsdorf-Dittersbach.

Carsten Protze von SachsenNetze (mit Probestück alter Stromleitung), Neustadts Bürgermeister Peter Mühle und Dr. Steffen Heine, GF SachsenNetze (mit Probestück neuer Stromleitung) (v.l.) vor fertigem Teilstück bei Dürrröhrsdorf-Dittersbach.

Bild: R. Rink

Der Strom- und Gasnetzbettreiber SachsenNetze, ein Tochterunternehmen von SachsenEnergie, plant für die nächsten Jahre erhebliche Investitionen in seine Stromnetze in Dresden und Ostsachsen. Dies ist im Zuge der von der Politik beschlossenen Energiewende und mit den einhergehenden Steigerungen der Stromeinspeisungen durch PV-Anlagen und Windenergie zwingend notwendig.

»Gleichzeitig steigt auch der Strombedarf durch Wärmepumpen und die Nutzung von Elektromobilität. Diese sich ändernden Stromflüsse können wir nur mit leistungsfähigen Stromnetzen bewältigen«, so Dr. Steffen Heine, Geschäftsführer der SachsenNetze. Laut Prognosen wird sich allein die Leistung von installierten PV-Anlagen im Netzgebiet der SachsenNetze bis 2045 auf 6.100 Megawatt versechsfachen.

18 Kilometer neue Leitung

Einer dieser Bausteine stellt die Modernisierung der 110-kV-Leitung zwischen Eschdorf (Dresden) und Oberottendorf (Neustadt in Sachsen) durch SachsenNetze dar. Insgesamt werden auf einer Länge von 18 Kilometern Leiter- und Erdseile sowie 56 Strommasten erneuert. Die neuen Masten sind deutlich robuster, besonders in Bezug auf Mastzuverlässigkeit und höheren Anforderung an die Eislast. Die wachsenden Strommengen führen dazu, dass die Stromleitungen einer größeren Wärmeentwicklung ausgesetzt sind und somit tiefer durchhängen. Dabei würde der Mindestabstand zwischen Stromseilen und Boden unterschritten werden. Ein Umbau, der mit einer Erhöhung der Masten einhergehen würde, wäre notwendig. Da die bestehenden Strommasten schon ein beträchtliches Alter aufweisen, sie stammen aus den Jahren 1962 und 1963, entscheid man sich für einen kompletten Ersatzneubau der Hochspannungsleitung mit höherer Übertragungsfähigkeit.

Die Leitungsarbeiten erfolgen schrittwiese von West nach Ost. Die ersten Abschnitte zwischen Eschdorf und Helmsdorf sind bereits abgeschlossen. Bis Ende 2024 soll dann die gesamte Leitungsstrecke fertiggestellt sein. Im Jahr 2025 wird dann abschließend noch der Korrosionsschutz auf die Stahlgittermaste aufgebracht. Insgesamt investiert SachsenNetze rund 16 Millionen Euro in die Erneuerung der Hochspannungsleitung zwischen Eschdorf und Oberottendorf.

Riesige Investitionen in Stromnetze

Durch die Energiewende sind gewaltige Investitionen notwendig. In den nächsten Jahren wird SachsenNetze rund 1,5 Milliarden Euro in sein Hochspannungsnetz und mindestens 3,5 Milliarden Euro in das Mittel- und Niedrigspannungsnetz investieren. Bis 2045 sollen rund 575 Kilometer Hochspannungsleitung optimiert, verstärkt oder neu errichtet werden. Zudem werden 60 alte Umspannungswerke stark modifiziert und rund 15 neu gebaut. Neben der Kostenexplosion bei der Errichtung der Stromtrassen, mangelt es auch zunehmend an ausgebildeten Fachpersonal.


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