

Bis zu 300.000 Glasflaschen und -behältnisse werden täglich in der kleinsten Glashütte Deutschlands hergestellt – noch. »Mit der Investition werden wir unsere Produktionskapazität auf etwa 600.000 Glaseinheiten verdoppeln«, sagte Geschäftsführer Hans-Bernhard Führ beim symbolischen Spatenstich für eine neue 2.500 Quadratmeter große Produktionshalle. Im Innern entsteht ein neuer Glasofen mit einer Tagesschmelzleistung von 120 Tonnen Glas. Eine hochmoderne Filteranlage ist ebenfalls vorgesehen. Insgesamt investiert der Traditionsbetrieb einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Die Innovations- und Beteiligungsgesellschaft mbH (SIB), eine Tochter der Ostsächsischen Sparkasse, unterstützt das Projekt finanziell. »Die Nachfrage nach Glas ist in den letzten Jahren unglaublich gestiegen«, erklärte Führ weiter. Das gut recycelbare Material profitiere u.a. vom schlechten Plaste-Image. Immerhin 70 bis 75 Prozent seines Rohstoffs bezieht das Freitaler Glaswerk aus Scherben. Mit dem Bau der Halle sollen 33 neue Arbeitsplätze entstehen. »Vermutlich werden es am Ende mehr sein, vorausgesetzt wir finden das benötigte Personal«, so der Geschäftsführer weiter. Derzeit sind an der Dresdner Straße 92 Mitarbeiter beschäftigt. Mit den Großen der Branche will man sich trotz Investition nicht anlegen. Die Spezialität der Freitaler sind kleine Chargen. Führ sieht hier u.a. Potential in den wachsenden Craft Beer- und Gin-Märkten. Knapp die Hälfte aller Glasflaschen »made in Freital« sind heute für Wein bestimmt. Zu den Abnehmern gehören u.a. die Winzergenossenschaft Meissen und Wackerbarth. Auch Nudossi aus Radebeul lässt seine Gläser in Freital herstellen.