Stefan Staindl

Weihnachtsmannschlitten rollt durch Tettau

Tettau. Am 4. Advent ist in diesem Jahr Heiligabend. Bereits am Vormittag des 24. Dezember sind in Tettau wieder Weihnachtsmänner im Dorf unterwegs und beschenken jedes Kind. »Diese Tradition besteht seit über 30 Jahren im Dorf«, erzählt Michael Günther. Er ist einer der beiden Rotmäntel und seit 20 Jahren an der örtlichen Bescherung aktiv beteiligt.
Am 24. Dezember rollt erneut der Weihnachtsmannschlitten durch Tettau.

Am 24. Dezember rollt erneut der Weihnachtsmannschlitten durch Tettau.

Bild: FF

»Dieses Jahr haben wir als Unterstützung einen Engel«, verrät Günther. So sei Tochter Stella in diesem Jahr mit dabei und schlüpfe in das Engelskostüm. Als zweiter Weihnachtsmann sitze erneut René Erdmann mit auf dem rollenden Schlitten. Dieser werde seit Jahren von Waldemar Strunz mittels einem roten Traktor gezogen. Wie Michael Günther berichtet, können bis zum 23. Dezember kleine Geschenke - versehen mit Namen des Kindes - beim Fleischer im Ort abgegeben werden. »Zusätzlich packen wir kleine Beutel mit Süßigkeiten, Obst und Nüssen für jedes Kind. Hierfür erhalten wir Sach- und Geldspenden, für die wir sehr dankbar sind. 150 Beutel sind es in diesem Jahr.« Wie er sagt, sind sie immer auf diese Spenden angewiesen, um die Tradition des Weihnachtsschlittens weiterführen zu können.

Lieder und Gedichte

Am Samstag werde in diesem Jahr der Anhänger für den 24. Dezember geschmückt und die Päckchen aufgeladen. »Ganz wichtig ist hierbei das Sortieren der Geschenke, damit sie schnell greifbar sind. In diesem Jahr wird das unser Engel im Blick haben und die Geschenke für uns heraussuchen, damit wir sie überreichen können.« So hätten die beiden Weihnachtsmänner genügend Zeit, um mit den Kindern zu sprechen und sich Gedichte und Lieder anzuhören. Günther zufolge bekommt er den Klassiker »Lieber, guter Weihnachtsmann...« oft zu hören. »Der ist bei den Jüngsten sehr beliebt. Die älteren Kinder haben oft ein langes Gedicht aus der Schule parat«, erzählt er. Bei den Lieder würden »In der Weihnachtsbäckerei«, »Schneeflöcken, Weißröckchen« und »Stille Nacht, heilige Nacht« hoch im Kurs stehen. Damit der Weihnachtsmann selbst auch textsicher sei, höre Michael Günther in der Adventszeit vermehrt Advents- und Weihnachtslieder, um sich einzustimmen und gut vorbereitet zu sein.

Um 9 Uhr rollt der Schlitten an

Gestartet werde am 24. Dezember um 9 Uhr in der Dorfstraße. Bis gegen 13 Uhr seien die Weihnachtsmänner in ganz Tettau unterwegs. Das Läuten ihrer großen Glocke locke schnell Kinder und ihre Familien vor die Tür. »In der Lindenauer Straße warten bereits zirka 20 Kinder auf uns. Dort ist immer eine große Gruppe versammelt«, erzählt Günther und fügt an, dass er ab 15 Uhr noch einmal in Tettau unterwegs ist - als Weihnachtsmann für Familien. Auch René Erdmann ziehe dann noch einmal los, um als Weihnachtsmann Bescherungen zu übernehmen. »Mit der Tradition des Weihnachtsschlittens wollen wir das Weihnachtsfest einleiten und den Kindern eine Freude bereiten. Nicht in allen Familien kann ein Weihnachtsmann kommen. Und es macht uns große Freude, wenn wie in die strahlenden Augen der Kinder blicken können.«

Turmblasen am 1. Weihnachtstag

Wie Michael Günther informiert, ist er selbst am 25. Dezember noch einmal als Weihnachtsmann im Einsatz. »Dann wird zum Turmblasen an der Feuerwehr geladen«, sagt er. Ab 16 Uhr spielen ihm zufolge der Schwarzheider Blasmusikanten auf. »Gegen 16.30 Uhr schaut noch einmal der Weihnachtsmann vorbei.« Günther zufolge ist das Turmblasen ein beliebter Treffpunkt für die Leute, um nach dem Heiligen Abend aus dem Haus zu kommen und um mit anderen zu plaudern. »Oft sind über die Feiertage Leute im Ort, die weggezogen sind. Sie wieder zu treffen macht allen Freude.«


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