

Wie Bürgermeister und Ortschronist Andre Urspruch informiert, decken die Rechnungsbücher den Zeitraum zwischen 1785 und bis zirka 1846 ab. „Im Jahr 1825 gab es darin eine besondere Position. Es wurden Kosten für Verzehrung in der Fastnacht festgehalten“, verrät Urspruch. Wie Ortschronist Tobias Raband sagt, hat vor einigen Jahren Andre Urspruch diese Bücher über ein internationales Auktionshaus für viel Geld erworben. „Über unsere Feuerwehr gab es daraus auch schon Erstaunliches zu erfahren. Wir dachten das Gründungsdatum des Feuerwehrvereins wäre 1898 gewesen. Doch eine Akte weist auf einen Kauf der Dorfspritze hin, die heute noch existiert“, sagt Raband. Wie er erzählt haben sie sich sehr lange durch die Sütterlinschrift gearbeitet: „Sie ist nicht leicht zu lesen, deshalb hat das eine Weile gedauert, bis wir die Bücher durch hatten. Und auf der letzten Seite steht dann die Position zur Fastnacht. Die Verzehrkosten haben drei Reichstaler und 15 Groschen ausgemacht.“ Laut Tobias Raband tauchen solche Positionen zuvor im Buch nicht auf. „Es geht dann weiter. Am 8. März 1833 gibt es zum Thema eine Position mit Brandwein und Bier. 1839 wurden Musikanten für die Musik zur Fastnacht bezahlt. Klar muss davon ausgegangen werden, dass es auch vor 1825 die Fastnacht im Ort gegeben haben muss - auch, wenn sie nicht in den Büchern steht“, berichtet Raband. Wie Andre Urspruch sagt, ist diese historische Entdeckung ein Beleg dafür, dass es die Fastnacht zu dieser Zeit gegeben haben muss. „Sie belegt aber nicht, dass die Gemeinde generell für die Fastnacht aufgekommen ist. Sie hat wahrscheinlich einfach etwas dazugegeben“, sagt er und lächelt. Für den Fastnachtsverein Straupitz/Spreewald e.V. hatte der Bürgermeister eine Kopie der entsprechenden Seite aus dem Kassenbuch. „Für uns das diese Entdeckung eine großartige Sache“, sagt Manuel Pape vom Fastnachtsverein Straupitz/Spreewald e.V.. „Somit feiern wir 2016 die 191. Fastnacht in Straupitz. Das ist klasse. Und laut den Domowina haben wir in Straupitz jetzt die älteste bekannte Fastnacht.“ Wie Pape weiter berichtet, wird es am Mittwoch, 11. November, um 11.11 Uhr keine Schlüsselübergabe in Straupitz geben: „Sie findet am Samstag, 14. November, während eines Arbeitseinsatzes auf dem Festzeltgelände statt. Um 9 Uhr gehts los, um 11.11 Uhr ist die Schlüsselübergabe.“ Vor Ort wird am Samstag auch das neue Prinzenpaar sein. „Sie waren bereits schon einmal Kinderprinzenpaar in Straupitz“, verrät Manuel Pape. Wie er informiert, wird im kommenden Jahr vom 5. bis 7. Februar die Straupitzer Fastnacht gefeiert (Flyer links oben beachten, Hin. Red.). „Zudem begehen wir unseren 60. Karneval. Da wird am Samstag dann alles etwas größer gefeiert.“ Zudem wird es die neue Tanzgruppe - die Minifunken aus der Grundschule - geben.