Stefan Staindl

Schloss könnte Bildungsort werden

Altdöbern. Das Schlossensemble Altdöbern könnte zukünftig als Bildungssätte dienen und sich zu einem Ort der Fachkräfteausbildung entwickeln.

Das Barockschloss ist das Hauptgebäude in der Parkanlage in Altdöbern.

Das Barockschloss ist das Hauptgebäude in der Parkanlage in Altdöbern.

Bild: sts

Dies ist eine von drei Varianten, die mittels einer ergebnisoffenen Konzeptstudie für die Nutzung des Schlosses Altdöbern einschließlich sämtlicher Nebengebäude und dazugehöriger Flächen durch die Institut für Neue Industriekultur INIK GmbH erarbeitet worden sind.

»Fachkräfte auszubilden ist ein wesentliches, strategisches Ziel im Strukturwandel. Das Schlossensemble eignet sich für einen Bildungs­standort optimal und kann sich zu einer hochwertigen Ausbildungsstätte entwickeln«, sagt Dr. Lars Scharnholz, INIK-Geschäftsführer, während der Gemeindevertretersitzung der Gemeinde Altdöbern und fügt an: »Als Bildungseinrichtung wäre das Ensemble auch für eine öffentliche Nutzung zugänglich.«

Bildung könnte in einem umfänglichen Rahmen umgesetzt werden – etwa mit berufsbegleitenden Bildungsformaten, mit Angeboten und Seminaren der Kultur- und Kreativwirtschaft und sogar als Bildungsort der praktischen Parkdenkmakpflege.

Um das zu steuern, ist ein »Motor vor Ort«, nötig, der als eine zentrale Einrichtung alle Prozesse steuert – im besten Fall ist das eine Betreiber- und Entwicklungsgesellschaft Schloss Altdöbern (BESA GmbH). Die BESA müsste noch gegründet werden und würde dann entsprechende Flächen und Immobilien der Brandenburgischen Schlösser GmbH (BSG) erwerben. Die BESA wäre dann Vermieterin und Verpächterin an die Akteure der Bildungsangebote. Für die Gründung der BESA würden Gesellschafter infrage kommen, die sich in Altdöbern und in der Region engagieren möchten. »Ein kommunaler Gesellschafter wäre sehr schön, da er bereits über entsprechende Mitarbeiter und über eine Unternehmensleitung verfügen würde und er die BESA als eine 100-prozentige Tochtergesellschaft gründen könnte«, sagt Lars Scharnholz und fügt an, dass die BESA damit auch mit Blick auf das Strukturstärkungsgesetz förderfähig wäre – maximal bis zu 90 Prozent. Um die Gebäude entsprechend zu sanieren und herzurichten, stehe eine Gesamtinvestition zwischen 40 und 45 Millionen Euro im Raum. Die planerische und bauliche Umsetzung soll laut Studie von 2025 bis 2030 erfolgen.

»Der finanzielle Aufwand ist gewaltig. Das können wir allein nicht sanieren«, sagt BSG-Geschäftsführer Helwig-Michael Hooss in Altdöbern. Er geht davon aus, dass die Nutzung als Bildungs­standort eine große Chance hat, gefördert zu werden: »Dieses Ziel sollten wir alle gemeinsam verfolgen.«

Für Matthias Lachmann (CDU) aus der Gemeindevertretung Altdöbern ist, wie er sagt, die Bildungsvariante sehr sinnvoll: »Die beiden anderen sind sehr abstrakt.« Die Studie sprach hier von einer Variante mit Übernachtungs- und Gastronomieangeboten sowie von einer mit verschiedenen Angeboten für Menschen, die künstlerisch aktiv werden wollen.

Gremiumsmitglied Karl-Heinz Grund (AFW) regte an, das zum Teil sanierte Schloss weiterhin mit Ausstellungen zu bespielen, »...um es bereits jetzt weiter zu beleben.«
Laut Lars Scharnholz ist eine temporäre Nutzung auf dem Weg zum Bildungsort sehr wichtig, aber »...eine reine Kulturnutzung ist keine dauerhafte Lösung.«

Die Gemeindevertretung von Altdöbern befürwortete die vorgelegte Konzeptstudie und bekannte sich dazu, die in der Studie aufgeführten Aktivitäten und möglichen Investitionen zu unterstützen. Die in der Studie aufgeführte Variante »Bildung im Schloss« wurde hierbei als Vorzugsvariante angesehen.


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