Nistkästen sollen Dohlen nach Lübben zurückbringen
„Die Dohle ist eigentlich ein typischer Kleinstadtvogel, der im Spreewald als nahezu ausgestorben galt“, erläutert Arnulf Weingart. Grund dafür sind zahlreiche Gebäudesanierungen, die keine Maueröffnungen mehr haben, in denen die Vögel nisten könnten, sowie Nahrungsmangel, weil es immer weniger Großinsekten und Regenwürmer gebe. „Rund 600 bis 800 Brutpaare gibt es noch in ganz Brandenburg“, erklärt Sebastian Fuchs, Ornithologe und Freiwilliger bei der Naturwacht, der das Dohlen-Projekt unterstützt. Das seien rund 30 Prozent des früheren Bestandes. In Lübbenau hat es funktioniert In Lübbenau konnten Dohlen bereits wieder angesiedelt werden. „Anfangs gab es Bedenken bei Anwohnern“, erinnert sich Arnulf Weingart. Inzwischen bekomme er jedoch zahlreiche Rückmeldungen darüber, wo Dohlen nisten und wie es ihnen geht. „Die Dohle ist ein Sympathieträger und ein Charaktervogel“, sagt er. „Sie ist einer der intelligentesten Vögel, sehr zutraulich und sogar zähmbar.“ Häufig seien Dohlen in der Nähe von Kirchen – aufgrund der Gebäudehöhe – zu finden, weshalb als Standort für die Lübbener Dohlen-Nistkästen die Bäume rund um die Kirche ausgesucht wurden. Beitrag zum Artenschutz Da Dohlen bereits im Winter nach Nistplätzen suchen, könnte es für eine Brut in diesem Jahr bereits zu spät sein, erklärt Arnulf Weingart. Aber er rechnet damit, dass in zwei bis drei Jahren fünf Brutpaare in Lübben zu finden sein werden, von denen vielleicht weitere in die nähere Umgebung gestreut werden. Gemeinsam mit dem Baubetriebshof der Stadt Lübben möchten die beiden Naturschützer weitere Projekte in der Stadt entwickeln, etwa zu Blühwiesen. „Wir freuen uns“, sagt Christina Resag vom Baubetriebshof der Stadt, „damit einen Beitrag zum Artenschutz leisten zu können.“ (PM/Stadt Lübben)