Krieg in der Ukraine: + Update + Viele Dahme-Spreewälder helfen
»Derzeit erreichen uns immense Hilfsangebote«, informiert Migrationsbeauftragte Antje Jahn. »Das Angebot an Spenden ist groß und sehr vielfältig. Da derzeit aber noch nicht abgeschätzt werden kann wie viele Flüchtlinge uns erreichen, kennen wir auch nicht die konkreten Bedarfe. Insofern werden wir mit der Annahme von Spenden noch warten. Spenden direkt an die ukrainische Grenze zu bringen - davon raten wir ab. Durch das hohe Aufkommen an Fahrzeugen und großen Menschenmengen sind wichtige Zufahrtsstraßen und Versorgungswege und auch Rettungswege blockiert. Die ohnehin schon schwierige Situation an den Grenzen wird dadurch zusätzlich erschwert. Inzwischen wird in der polnischen ukrainischen Grenzregion auch der Kraftstoff an den Tankstellen knapp, es kommt zu langen Wartezeiten und die Versorgung mit Nachschub ist nicht gesichert.«
Sachspenden
Es werde dringendgebeten, von unkoordinierten Sachspenden Abstand zu nehmen. Die Strukturen der professionellen Hilfsorganisation würden jetzt anlaufen. Genaue Bedarfslisten würden vorbereitet. Geldleistungen und medizinische Spenden sollten im Fokus stehen. »So wie wir die Lage derzeit einschätzen, werden die ukrainischen Flüchtlinge für längere Zeit bei uns verweilen. Jeder kann zu gegebener Zeit bedarfsgerecht helfen. Wir raten von unkoordinierten Aktionen ab«, so Landrat Stephan Loge in der heutigen Telefonschalte des Verwaltungsstabes.
Spenden wie Decken, Kissen, Bettdecken, Bettwäsche, Handtücher, Hygieneartikel für Frauen und Kinder, Arzneimittel, Batterien, aufgeladene Powerbanks, Desinfektionsmittel, Wundverband und Wundversorgung, Taschenlampen, Batterien, Konserven, Stromaggregate würden derzeit benötigt werden. Für Angebote zu unterschiedlichen Hilfeleistungen gebe es eine »DRK-Hotline«, die unter der Rufnummer (0)30 85404 111 zu erreichen ist. Auch das Deutsche Rote Kreuz bitte um Verständnis, dass Sach- und Kleidungsspenden im Moment aufgrund fehlender Transport-, Lager- und Sortierkapazitäten, der im Moment stark beanspruchten Hilfeleistungsstrukturen vor Ort sowie aufgrund der noch unübersichtlichen Bedarfslage nicht entgegengenommen werden können.
Wohnraum
Landrat Stephan Loge bedanke sich sehr bei den vielen privaten Personen die Wohnräume zur Verfügung stellen. »Zum derzeitigen Zeitpunkt haben wir genügend Wohnungen erfasst. Da wir im Moment nicht einschätzen können, wie viele Menschen eine Bleibe im Landkreis Dahme-Spreewald benötigen bitten wir darum, Wohnraum vorerst nicht mehr anzumelden. Wenn der Bedarf steigt werden wir dies in der Öffentlichkeit kommunizieren«, so Landrat Loge.
Wie kann man helfen?
Geldspenden: Um jetzt möglichst effektiv helfen zu können, würden momentan in erster Linie Geldspenden in Betracht kommen. Viele Hilfsorganisationen hätten Spendenkonten für die Menschen in der Ukraine eingerichtet.
Hier eine Auswahl:
• UNICEF: www.unicef.de
• Aktion Deutschland Hilft e.V.: www.aktion-deutschland-hilft.de
• Caritas: www.caritas-international.de
• Diakonie Katastrophenhilfe: www.diakonie-katastrophenhilfe.de
• Deutsches Rotes Kreuz: www.drk.de
• Malteser: www.malteser.de
Welche Behörde ist als Erstkontakt zuständig?
Wenn Ukrainer bei Verwandten oder Freunden wohnen können und aktuell noch keine finanzielle Unterstützung benötigen, sollten sie sich innerhalb von sieben Tagen bei der Zentralen Ausländerbehörde des Landes Brandenburg zur Registrierung melden.
Zentrale Ausländerbehörde des Landes Brandenburg (ZABH)
Poststraße 72, 15890 Eisenhüttenstadt
Telefon: 033644270, E-Mail: PoststelleZABH@zabh.brandenburg.de
Die Europäische Union prüfe derzeit, für ukrainische Staatsangehörigen ein erleichtertes Verfahren für den weiteren Aufenthalt einzuführen. Damit wäre ein Asylantrag nicht mehr erforderlich. Weitere Informationen hierzu werden in den nächsten Tagen erwartet. Das Recht dazu, einen Asylantrag zu stellen, bestehe unabhängig davon grundsätzlich fort. Wenn geflüchtete Ukrainer keine Unterkunft hätten oder über keine finanziellen Mittel verfügen würden, könnten sie sich bei der Zentralen Ausländerbehörde als asylsuchend melden.
Wo beantragt man Asyl?
Ukrainische Staatsangehörige könnten sich legal bis zu 90 Tage ohne Visum in Deutschland aufhalten. Ukrainische Staatsangehörige, die visumfrei für einen Kurzaufenthalt nach Deutschland eingereist seien, könnten nach Ablauf der 90 Tage eine Aufenthaltserlaubnis für einen weiteren Aufenthalt von 90 Tagen einholen. Dazu müssten sie sich an die für ihren Aufenthaltsort zuständige Ausländerbehörde wenden.
Landkreis Dahme-Spreewald Ausländerbehörde
Schulweg 1b, 15711 Königs Wusterhausen
Telefon: 03375 26-2105 / -2106, Fax: 03375 26-2108, E-Mail: abh@dahme-spreewald.de
Wenn ukrainische Geflüchtete keine Unterkunft hätten oder über keine finanziellen Mittel verfügen, könnten sie sich in Brandenburg bei der Zentralen Ausländerbehörde als asylsuchend melden.
Zentrale Ausländerbehörde des Landes Brandenburg (ZABH)
Poststraße 72, 15890 Eisenhüttenstadt
Telefon: 033644270, E-Mail: PoststelleZABH@zabh.brandenburg.de
(03. März 2022, PM/Landkreis Dahme-Spreewald)
...........................................................................................................
Dahme-Spreewälder zeigen überwältigende Hilfsbereitschaft
Die Verwaltungsspitze des Landkreises hat seit Freitagmittag intensiv die Suche nach Unterkünften für geflüchtete Menschen aus der Ukraine aufgenommen. „Daraufhin erhielten wir eine überwältigende Resonanz“, informiert Landrat Stephan Loge am Sonntagnachmittag.
»Wir sind zu tiefst berührt von der spontanen Hilfsbereitschaft der Dahme-Spreewälder. Wie viele Bürger helfen wollen und sich bei uns melden. Die Ideen sind unheimlich vielfältig und zeigen, wie groß das soziale Engagement im Landkreis ist«, sagt Loge. Innerhalb von 48 Stunden würden dem Landkreis 19 zusätzliche Unterkünfte von Privatpersonen zur Verfügung stehen sowie 60 Plätze des Landkreises. »Ich bedanke mich auf’s Herzlichste bei den Bürgern, die Wohnraum, Essen, Kleidung, Transportmöglichkeiten und vieles mehr zur Verfügung stellen«, sagt Landrat Stephan Loge. Der Landkreis Dahme-Spreewald nutze die Informationslinien zum Land und sei im Austausch. Derzeit rechne das Bundesland Brandenburg mit 11.000 Kriegsflüchtlingen.
Für den Landkreis könnten etwa 750 Hilfesuchende aus der Ukraine erwartet werden, teilt Stephanie Kunert von der Pressestelle des Landkreises Dahme-Spreewald mit. Die Hilfsbereitschaft sei groß und dringend notwendig. Wie den Betroffenen geholfen werden könne und welche Hilfsangebote es im Landkreis gebe, soll als Übersicht veröffentlicht werden.
(28. Februar 2022, PM/Landkreis Dahme-Spreewald)