Geschichte spielerisch entdecken
»Es ist heute ein Spatenstich für einen Abriss«, sagt Detlev Wurzler, Verbandsvorsteher des Bauträgers Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg. Was komisch klingt, ist jedoch korrekt, denn bevor ein neuer Spielplatz entstehen kann, muss der alte weichen – oder wie es Senftenbergs Bürgermeister Andreas Pfeiffer ausdrückt: »Man muss etwas wegnehmen, um etwas Tolles entstehen zu lassen.«
»Es ist das erste Projekt, was wir aus dem Strukturwandeltopf umsetzen. Es freut uns, jetzt starten zu können, denn für uns passen Strukturwandel und Spielplätze zusammen. Sie sind ein wichtiger Infrastrukturpunkt und bilden eine intensive Schnittstelle zwischen Einwohnern und Touristen«, erzählt Wurzler und fügt an, dass die drei Themenspielplätze eine Investition von einer Million Euro sind – 90 Prozent würden mit »Kohlegeldern« gefördert werden.
Bürgermeister Andreas Pfeiffer betrachtet Spielplätze als wichtige soziale Infrastruktur: »Mit dem Projekt entstehen drei neue und schöne Begegnungspunkte für Touristen und Einwohner. Ihnen allen wird hierbei in einer tollen Konzeption die Geschichte ‚Vom Bergmann zum Seemann‘ spielerisch gezeigt.«
Für Großkoschens Ortsvorsteher Dr. Matthias Leiker trägt die Erneuerung des Spielplatzes zur Verschönerung des Ortsteils bei: »In der Vergangenheit haben viele Kinder den Spielplatz hier am Seestrand intensiv genutzt. Die Neugestaltung ist ein positiver Aspekt und bringt unseren Ort weiter voran.«
Wie Projektleiterin Tabea Müller von den Prugger Landschaftsarchitekten aus Pirna berichtet, stehen die drei Themenspielplätze unter dem Motto »Vom Bergmann zum Seemann«.
Damit soll die Geschichte der Region vom ehemaligen Tagebaugebiet zur heutigen Seenlandschaft widergespiegelt und spielerisch entdeckt werden. »Zudem soll die Aufenthaltsqualität gesteigert und ein breiter Nutzerkreis angesprochen werden«, sagt Müller. In Großkoschen drehe sich alles um den Tagebau und den Bergmann – mit erdigen Farbtönen und kantigen Formen. In Niemtsch stehe der Seemann im Vordergrund – mit blauen Farbtönen und geschwungenen Formen. Der Spielplatz am Strand in Senftenberg soll den Übergang dazwischen symbolisieren.
So soll es in Großkoschen unter anderem einen Schaufelradbagger zum Klettern geben, bespielbare Kohleschollen, ein Förderband, Wackel- und Hängebrücken sowie eine Hochwippe. In Senftenberg seien etwa verschiedene Spielschiffe sowie Boote mit Balancier- und Kletterstrecken angedacht, ebenso Hängematten, eine Hangrutsche und eine Seilbahn. In Niemtsch werden unterschiedliche Wassersportaktivitäten gezeigt – etwa mit einem Katamaran zum Klettern sowie mit wippendem Surfbrett und Ruderboot. »Auf allen Spielplätzen wird es dabei auch integrative Spielbereiche geben, um gemeinsames Spielen zu ermöglichen«, informiert Tabea Müller.
Wie Detlev Wurzler sagt, sollen die Themenspielplätze in Großkoschen und Senftenberg bereits zum Osterfest 2025 spielfertig sein. Im Jahr 2026 werde dann anschließend der Themenspielplatz in Niemtsch nutzbar sein.