

Im Jahr 2025 werde Lauchhammer auf eine 300-jährige Industriegeschichte zurückblicken können. Am 25. August 1725 sei durch die Freifrau Benedicta Margarethe von Löwendal in Naundorf, dem heutigen Lauchhammer-Ost, der erste Hochofen in Betrieb genommen worden. Damit habe die Industrialisierung in Lauchhammer und der Region begonnen. Doch die Gießerei in Lauchhammer sei nicht nur Vergangenheit, sondern auch Gegenwart. Hier werde heute immer noch Metall gegossen.
Die Biotürme – einst eine Turmtropfkörperanlage, in der mithilfe von Bakterien das bei der Koks-Produktion entstandene phenolhaltige Abwasser gereinigt wurde - erinnern an die erste Braunkohlenkokerei Deutschlands. Als der Abriss drohte habe ein jahrelanger Kampf um den Erhalt dieses einmaligen Industriedenkmals begonnen - schließlich sei es der IBA gelungen, mit einer kulturellen Umnutzung die Biotürme als begehbares Industriedenkmal und Veranstaltungsort zu erhalten.
Als Ausblick in die Zukunft werde nun das Strukturförderprojekt »ERZ+KOHLE« an den Standorten Kunstgussmuseum, Kunstgießerei und Friedensgedächtniskirche in Lauchhammer-Ost sowie an den Biotürmen und Reliktepark in Lauchhammer-West ein »Bildungs- und Erlebniszentrum für Kunstguss und Industriekultur« entstehen.
Das IBA-Studierhaus sei im Rahmen des »STARK«-Projektes Bürgerregion Lausitz der Knotenpunkte für den Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Die Bürgerregion Lausitz sei mit Teams in Brandenburg und Sachsen vertreten. Damit seien sie sowohl in der Nieder- als auch der Oberlausitz aktiv. Die lokalen Knotenpunkte seien lausitzweit verteilt und würden als Anlaufstelle für Engagierte vor Ort und für regionale Initiativen fungieren. Die zentrale Geschäftsstelle unterhalte Lausitzer Perspektiven e.V.. Der gemeinnützige Verein sei die Trägerorganisation der Bürgerregion Lausitz und koordiniere somit die Arbeit des Netzwerks. Von 2023 bis 2027 werde diese Arbeit in Brandenburg vom »STARK«-Programm der Bundes- und Landesregierungen gefördert. Damit stelle das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Gelder zur »Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten« zur Verfügung.
Im Anschluss an diese Themenveranstaltung am 1. Oktober öffne ab 15 Uhr das »KulturCafé« mit Kaffee und Tee sowie frisch gebackenen Kuchen.