

Nach den Worten von Lars Kolan habe ihm der Landkreis signalisiert, einen Kaufantrag für eine entsprechende Fläche im Gewerbegebiet an der B 87 zu stellen. Die Gemeinschaftsunterkunft soll in Richtung der Autobahnanschlussstelle Duben auf der linken Seite entstehen. „Am Mittwoch in der vergangenen Woche wurde ich vom Landkreis darüber informiert. Er verfügt über eine entsprechende Machbarkeitsstudie und will einen Kaufantrag an die Stadt Lübben stellen“, berichtet Kolan. Wie er sagt, soll auf einer Fläche von 28.000 Quadratmetern ein Dorf neben Neuendorf entstehen. Geplant seien 25 unterschiedlich geschnittene Wohneinheiten, die 420 Menschen Platz bieten würden. Laut dem Rathauschef sollen keine großen Containertrakte, sondern Unterkünfte in Holzplattenbauweise entstehen. Zudem seien kleine Gärten und Sportflächen vorgesehen. Ebenso ein Träger, der die Menschen vor Ort betreut. Wie Lars Kolan sagt, soll nach den Plänen des Landkreises bis Ende der ersten Jahreshälfte 2016 das Dorf realisiert sein. Wie der Rathauschef sagt, soll es zeitnah, wahrscheinlich noch in dieser Woche, dazu eine Einwohnerversammlung geben. Wenn der Kaufantrag des Landkreises bei der Stadt Lübben eingehen sollte, dann müssten die Stadtverordneten über den Verkauf des Grundstückes entscheiden, wahrscheinlich in ihrer Sitzung im November, informiert der Bürgermeister. Er gab den Vertretern im Hauptausschuss mit auf dem Weg, dass der Landkreis selbst über ein großes Grundstück in der Jahnstraße in Lübben verfüge, auf dem er jederzeit Baurecht habe. Wie Lars Kolan zuvor informierte, wohnen in der Stadt Lübben bisher 52 Flüchtlinge in einer Gemeinschaftsunterkunft in der Jahnstraße. Diese Fläche soll um weitere 30 Plätze erweitert werden. Zudem werden neun Wohnungen der Lübbener Wohnungsbaugesellschaft mbH ab dem 1. November mit Flüchtlingen belegt, erzählt Kolan. Der Bürgermeister hatte, wie er sagt, im Vorfeld des Hauptausschusses alle Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung Lübben über den in Aussicht stehenden Kaufantrag des Landkreises informiert. Wie der Stadtverordnete Frank Selbitz berichtet, waren sich dabei alle Fraktionen einig, zeitnah einen Termin für eine Bürgerinformationsveranstaltung anzustreben. „Möglicherweise ist die Veranstaltung bereits am Mittwoch“, sagt Selbitz und fügt an, dass alle Fraktionen gemeinsam zehn Themenkerne mit Fragen erarbeitet haben, die sie im Vorfeld dieser Veranstaltung vom Landkreis beantwortet werden möchten. Zu den Themenkernen gehören etwa eine notwendige Erweiterung des öffentlichen Verkehrsangebotes von Neuendorf nach Lübben, die Grundsicherheit der Bürger sowie die der Flüchtlinge, die realistische Möglichkeit einer Integration seitens der Feuerwehr und der Vereine sowie die Unterstützung des Landkreises, des Landes und des Bundes bei der Erweiterung des Kita- und des Grundschulbedarfes. Ebenso betrachten die Themenkerne die Freizeitmöglichkeiten der Flüchtlinge in Neuendorf und in Lübben sowie das Verhältnis der geplanten Gemeinschaftsunterkunft mit 420 Menschen zu den zirka 200 Einwohnern des Stadtteils. Frank Selbitz: „Das sind alles Fragen, die die Bürger vor Ort auch stellen würden. Wir sind uns alle unserer humanitären Verpflichtung bewusst, sehen jedoch das Verhätlnis von 420 Flüchtlingen auf zirka 200 Einwohner als extreme Belastung.“