

Ein Freund gab ihm den Tipp, einmal nach der sogenannten DOT-Nummer zu schauen. Diese Nummer befindet sich auf jedem Reifen und zeigt die Kalenderwoche samt Jahr der Produktion. „Es stellte sich schnell heraus, dass die neuen Winterreifen bereits vor drei Jahren hergestellt wurden“, sagt Herr Schöne. Rein optisch seien sie noch nicht in Gebrauch gewesen. Für Herrn Schöne trotzdem ein Unding, vor allem mit Blick auf die ohnehin begrenzte Lebensdauer von Reifen. Wie die DEKRA-Niederlassung in Riesa auf Nachfrage mitteilte, sei das durchaus legitim. „Reifen mit dem Prädikat ‚fabrikneu‘ dürfen als solche bis maximal drei Jahre nach ihrer Herstellung verkauft werden. Bei Reifen, die als ‚neu‘ angeboten werden, sind es sogar fünf Jahre“, sagte Steffen Kirchner, Leiter der DEKA Riesa. Zwar gäbe es dafür keine gesetzliche Regelung, dafür aber eine eindeutige Rechtsprechung. Darunter fällt u.a. auch das sogenannte Ferrari-Urteil. Kirchner empfiehlt in solchen Fällen explizit nach dem Herstellungsdatum nachzufragen. Als Faustformel empfehlen Experten, die Reifen nicht länger als zehn Jahre zu benutzen. „Der Gesetzgeber hat in Sachen Reifenalter nur eine Regelung getroffen und zwar dann, wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung von Anhängern auf 100 km/h hochgesetzt wird. In diesem Fall dürfen dessen Reifen nicht älter als sechs Jahre sein“, so Kirchner weiter. Zum Thema „Pneumant“ ergab unsere Recherche, dass die beliebte Ostmarke wieder hergestellt wird, u.a. im Reifenwerk Riesa und in Fürstenwalde (Spree). Die Marke wurde im Jahr 2012 unter dem Dach des Goodyear-Dunlop Konzerns „eingeschläfert“, feierte aber im März 2015 ihr Comeback – mit acht Sommer und sieben Winterreifen. Sie wird derzeit exklusiv über die Reiff-Gruppe und deren Partner vertrieben. In der Region sind sie u.a. bei Ford Grassel in Weinböhla zu haben.