

Den 100-prozentigen Einbruchschutz gibt es nicht. Dennoch können Mieter und Hausbesitzer viel dafür tun, dass sich die Langfinger von ihren Türen fernhalten. Zur mobilen Beratung im Rahmen des Tages des Einbruchschutzes informierte darüber die Polizei kürzlich auf dem Rathausplatz. Kaum hatte das Beratungsmobil der Polizei auf dem Rathausplatz Stellung bezogen, waren die beiden Beamten Heike Matschke und Detlef Kaminsky auch schon von ratsuchenden Riesaern umlagert. Es kamen Bürger, die sich vor einem Einbruch besser schützen wollen, aber auch Betroffene oder solche, die von Bekannten erfahren haben, wie schrecklich ein Diebstahl aus der Wohnung sein kann. Ein Einbruch in den eigenen vier Wänden bedeutet für viele Menschen, ob jung oder alt, immer einen großen Schock. Dabei machen den Betroffenen die Verletzung der Privatsphäre und das verloren gegangene Sicherheitsgefühl häufig mehr zu schaffen, als der reine materielle Schaden. Viele Bastellösungen Die Fragen vor Ort reichten von der Sicherung der Wohnungseingangstür, der Fenster und Kellerräume bis zu Lauben und Garagen. Die Erfahrung der Polizei zeigt: Man kann sich schützen! Mehr als ein Drittel der Einbrüche bleiben im Versuch stecken, nicht zuletzt wegen sicherungstechnischer Einrichtungen. Aber auch durch richtiges Verhalten und durch aufmerksame Nachbarn werden Langfinger gestört und so Einbrüche verhindert. „Wir wollen die Bürger produktneutral über ganz einfache Lösungen informieren, wie sie ihr Eigentum besser schützen können“, erklärt Polizeioberkommissarin Heike Matschke. Mit ein bisschen Geschick gebe es für viele teure Vorrichtungen auch einfache „Bastellösungen“, die oft wirksamer und individueller auf die Gegebenheiten vor Ort passen. Die Türkette oder einfache Riegel an Fenstern und Türschlösser, die von außen verdeckt sind, erschweren den Einbrechern den schnellen Eintritt in die Wohnung und schrecken damit ab. Aber auch Türspione und wachsame Nachbarn können eine Siedlung oder ein Mietshaus sicherer machen. Hingegen sind elektronische Warnungen oft sehr störanfällig und produzieren nervende Fehlalarme. Eigenes Verhalten „In erster Linie muss jeder selbst durch sein bedachtes Verhalten für seine Sicherheit sorgen. Dazu gehört Fenster und Türen doppelt verschließen, keine Steighilfen auf dem Grundstück liegen lassen, dunkle, uneinsehbare Ecken vermeiden und ruhig mal den Nachbarn informieren, wenn man längere Zeit nicht zu Hause ist“, rät Polizeihauptkommissar Detlef Kaminsky. Auch sollen die Bürger auf ihr Bauchgefühl vertrauen. Bei ungewöhnlichen Geräuschen oder fremden Personen, die sich merkwürdig verhalten, sollte man sich vergewissern, ob alles in Ordnung ist – gegebenenfalls vorher Unterstützung bei den Nachbarn holen oder die Polizei rufen. Auch sollte natürlich nicht in sozialen Netzwerken der Urlaub und damit die Zeit, in der man ganz sicher nicht zu Hause ist, angekündigt werden, wissen die Beamten aus ihrer Beratungspraxis. Gut beraten Weiterführende Informationen sind auf der Internetseite www.k-einbruch.de zu finden. Bereits seit 2012 gibt es die mobile Aktion, die für die eigene Vorsorge sensibilisieren soll. Für zwei Wochen ist dann das Beratungsteam im Gebiet der Polizeidirektion Dresden zwischen Brandenburg und der tschechischer Grenze unterwegs. Wer individuelle Beratungen bei sich zu Hause benötigt, kann sich mit der Polizei über die E-Mail: praevention.pd -dresden@polizei.sachsen.de verständigen. Sachsen gegen den Trend: Deutschlandweit sind die Einbruchszahlen in den vergangenen Jahren allmählich gesunken. In Sachsen allerdings steigt Zahl der Einbrüche seit mindestens sieben Jahren immer weiter an (um etwa zehn Prozent zum Vorjahr). Die als „Problemfall“ vermuteten Grenzgebiete sind dabei nicht das Sorgenkind der Beamten, vielmehr haben sich die Großstädte Dresden und Leipzig zu echten Hochburgen der Diebe entwickelt.