Farrar

Netter Nachbarschaftsplausch ist inkusive

Gröditz. Das neue Fröbelhaus öffnet seine Türen für alle Neugierigen und künftigen Mieter.

Die Pflasterarbeiten vor dem Neubau gehören zu den letzten Tätigkeiten, die vor dem Tag der offenen Türen am 9. März erledigt sein müssen.

Die Pflasterarbeiten vor dem Neubau gehören zu den letzten Tätigkeiten, die vor dem Tag der offenen Türen am 9. März erledigt sein müssen.

Bild: Farrar

Falk Ebert ist froh, wenn er jetzt auf das neu entstandene »Fröbelhaus« in Gröditz schaut. Der Vorstand der Gröditzer Wohnungsgenossenschaft eG (WGG) hat anstrengende, aber auch spannende Monate der Planung, Absprachen und Baubegleitung hinter sich. Entstanden sind im Herzen der Stahlwerkerstadt 39 Wohnungen in einem altersgerecht, barrierefreien und modernen Wohnobjekt.

 

Über drei Etagen sind aufgeteilt in vier Eingänge vier Zweiraum-Wohnungen und 35 Einraum-Wohnungen entstanden. Sie haben jeweils gut beherrschbare Quadratmeterzahlen von 30, 45 oder 60 m2. »Uns war wichtig, ein Angebot in Gröditz zu schaffen, das sich speziell an ältere Bewohner richtet«, kündigt Falk Ebert an.

 

Neben den altersgerechten Wohnungen, die per zentralem Lift barrerefrei erreichbar sind, ist im Gebäude auch ein Pflegedienst mit einer Tagespflege ansässig, die auch den Hausnotruf abdeckt und in Notfällen rund um die Uhr erreichbar ist. Für den Bau hat die WGG ca. 5,5 Millionen Euro investiert.

 

Besondere Philosophie

 

Das Haus hat aber nach der Idee des Vermieters auch eine ganz besondere Philosophie: »Wir wollen die Bewohner zusammenbringen. Sie sollen ins Gespräch kommen können und sich vielleicht sogar gegenseitig im Alltag unterstützen oder einfach nur Gesellschaft leisten«, fügt er an. Das sei auch ein Versuch, gegen die Einsamkeit im Alter anzukämpfen, ohne seinen vertrauten und privaten Rückzugsraum aufzugeben. Baulich sind im Haus deshalb auf jeder Etage unterschiedliche Räume für Sitzmöglichkeiten geplant worden, die zum Treffen und Verweilen einladen sollen. »Wir wollen Angebote machen, die die Bewohner dann selbst mit Leben füllen können. Keiner soll sich eingesperrt in seinen vier Wänden fühlen, auch wenn er nicht mehr so mobil für lange Ausflüge ist«, so Ebert.

 

Die Bauzeit startete am 20. Juni 2022 und wurde entscheidend von heimischen Firmen begleitet und ausgeführt. Dennoch blieb der Bau nicht völlig ohne Überraschungen: Die anfänglichen Baugrundprobleme wurden aber behoben und haben nur einen geringen Verzug im Ablauf verursacht. »Durch die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Firmen konnten wir einen Teil der Verzögerung wieder aufholen«, erklärt Falk Ebert weiter.

 

Der Einzug

 

Im nächsten Monat sollen die ersten Bewohner ihre neuen Wohnungen beziehen können. Ca. 26 Mietverträge sind bereits unterschrieben, weitere sind in der Abstimmung und Vorbereitung. Die Nachfrage nach dem besonders für ältere Menschen entwickelten Wohnkonzept ist gut, auch wenn die Kosten von 10 Euro pro Quadratmeter nicht billig sind. »Für viele Senioren sind bereits jetzt die Kosten für einen Platz im Pflegeheim nicht mehr zu bezahlen. Dennoch gibt es in vielen Biografien einen Moment, ab dem ein glückliches, selbstständiges und sinnvolles Leben im eigenen Häuschen mit Treppen und jeder Menge Arbeit nicht mehr zu stemmen ist.

 

Im Neubau an der Fröbelstraße sind Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Apotheke und Ämter in der Nähe gut zu erreichen. Für die Orientierung im Gebäude werden die drei Etagen in drei verschiedenen Farben gekennzeichnet. Auch angebrachte Wegweiser für die Wohnungen, den Lift, Treppen usw. sollen die Orientierung für Senioren und Besucher erleichtern. Erstaunlicher Weise bietet das Gebäude durch seine besonderte Form viel Platz. Die Wohnungen sind mit einer ebenerdigen Dusche, Jealousien und Glasfaser-Breitbandanschlüssen ausgestattet.

Geheizt wird per LuftWasser-Wärmepumpe und zusätzlich per Fernwärme, so sei man auf der sicheren und dennoch umweltbewussten Seite, verrät der WGG-Vorstand.

 

Sinnvolle Nachnutzung

 

Das neue Wohnquartier ist auf einer Abrissfläche an der Fröbelstraße 30 entstanden. Dort wurde vor mehr als zehn Jahren mit Förderung des Stadtumbaus Ost ein ehemaliger DDR-Wohnblock zurückgebaut. Die zehnjährige »Neubausperre« für dieses Areal, welche die Förderung vorschreibt, ist nun vorbei.

 

Durch die praktische L-Form des Hauses gibt es Raum für einen gemütlichen Wohnhof, der allerdings erst nach der Fertigstellung entstehen wird. Am Eingangsbereich wird es 15 Parkplätze und zeitnah eine verschießbare Fahrradgarage geben.

 

Infos:

Offen für alle Neugierigen und späteren Bewohner am 9. März, 9 bis 14 Uhr, Fröbelstraße 30 in Gröditz

Kontakt WGG: 035263/3200

www.froebelhaus-wohnen.de


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