Verena Farrar

Historische Erinnerungen erhalten - Spenden für Gräberrestauration sammeln

Riesa. Der Museumsverein Riesa bemüht sich um das Andenken zweier Riesaer Persönlichkeiten, deren Wirken erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung unserer Stadt hatte und vor allem ihre Wirtschaft, aber auch die Kultur über Jahrzehnte, teilweise fast zwei Jahrhunderte, entscheidend geprägt hat.

Das Hyneck-Grab auf dem Riesaer Trinitatisfriedhof. Foto: Stadt

Das Hyneck-Grab auf dem Riesaer Trinitatisfriedhof. Foto: Stadt

Bild: Stadt

Mit einer breitangelegten Spendenaktion sollen die Replik einer Grabplatte für den Stahlwerksgründer Heinrich Schönberg sowie die Renovierung des Grabes von Museumsbegründer Franz Xaver Hynek ermöglicht werden.

 

Heinrich Schönberg

 

Heinrich Schönberg war erst 23 Jahre jung, als er mit seinem Bruder Alexander den Antrag stellte, in Gröba ein Eisenhüttenwerk zu errichten. Selbst als das ab 1843 errichtete Werk in Turbulenzen geriet und Alexander sich und sein Geld zurückzog, ließ sich Heinrich nicht entmutigen. Mit dem Bau eines Walzwerks gelang der Um- und Aufschwung, auf dem die gesamte Riesaer Stahltradition beruht. »Heinrich Schönberg sehe ich als Vorbild für junge Menschen, etwas zu riskieren, anzupacken und auch Widerstände zu überwinden«, sagt Gunter Spies.

Der Hobby-Heimatforscher, Braumeister und »Riesaer Riese« beschäftigt sich intensiv mit der Regionalhistorie und hat auch den Verbleib von Heinrich Schönberg herausgefunden. Dieser starb schon mit 31 Jahren und wurde auf dem Inneren Friedhof Dresden-Neustadt beerdigt. An dem vernachlässigten Grab entdeckte der Riesaer eine alte gusseiserne Grabplatte, die schon im Erdreich versunken war.

 

Eine Würdigung Heinrich Schönbergs direkt in Riesa findet bisher aber nicht statt. Wir möchten auch eine Replik der Grabplatte an einem öffentlichen Ort in Riesa präsentieren, möglichst mit Bezug zum Stahlwerk«, so Gunter Spies.

 

Franz Xaver Hynek

 

Im Jahr 1921 gelang es dem Unternehmer Franz Xaver Hynek, Mühlenbesitzer, Stadtrat und namhafter Kunstmäzen, einige Gleichgesinnte von der Notwendigkeit eines Heimatmuseums für Riesa zu überzeugen. In einer ehemaligen Kaserne am Poppitzer Platz wurde zwei Jahre später das Museum eingerichtet, in dessen Tradition das heutige Stadtmuseum als Ort der Bewahrung und Vermittlung von Riesaer Geschichte besteht.

Hynek, der 1952 verstarb, hatte keine Nachkommen. Deshalb fühlt sich der Museumsverein verpflichtet, seine Grabstätte auf dem Trinitatisfriedhof endlich wieder in einen würdigen Zustand zu versetzen. »Jahrelang ist dort nichts passiert, aber dieser Mann hat es mehr als verdient«, sagt Irma Manns vom Museumsverein. Das soll ebenfalls über Spenden

 

Dank Feralpi und der Sparkasse liegen bereits 12.500 Euro auf dem eingerichteten Spendenkonto. Allerdings werden noch mindestens 5.000 Euro für die Realisierung benötigt. Deshalb hat der Museumsverein den Spendenaufruf initiiert.

 

Die enge Verbindungen zwischen beiden Anliegen liegt auf der Hand: Gäbe es keine Stahlstadt Riesa mit seiner Entwicklung bis heute. Und ohne Museum und seinen Fundus wäre die Forschung zu Heinrich Schönberg und allen anderen wichtigen Personen gar nicht möglich.

 

Spendenkontakt

Museumsverein Riesa e.V., Spendenkonto Grabstätten

Sparkasse Meißen

IBAN DE32 8505 5000 0500 1650 68


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