![Rettung für die Linden am Radweg nach unsachgemäßem Schnitt. Foto: city forest GmbH](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/690/369690/369690_37_2025_Foto_2_city_forest.jpg?_=1739879053&w=236&a=1.5&f=inside)
![Rettung für die Linden am Radweg nach unsachgemäßem Schnitt. Foto: city forest GmbH](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/690/369690/369690_37_2025_Foto_2_city_forest.jpg?_=1739879053&w=236&a=1.5&f=inside)
Bereits seit 2019 werden konkrete Ideen gesammelt, um den Bereich besser zu gestalten. Nach der ersten öffentlichen Präsentation 2020 und intensiver Bürgerbeteiligung wurde der Siegerentwurf der Planung vergeben. Dank der Förderung mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) steht der Umsetzung des Projekts nun nichts mehr im Weg. Die Umgestaltung wird vom Dresdner Büro L 21 Landschaftsarchitekten betreut und soll das historische Bahnhofsgebäude harmonisch einbetten.
Ein Projekt mit vielen Beteiligten
In die Planung wurden zahlreiche Interessenvertreter einbezogen: Taxi- und Busunternehmen, die Deutsche Bahn, der Behindertenverband, Fahrschulen und der Denkmalschutz – sie alle haben ihre Anforderungen in die Planungen eingebracht. Besonders herausfordernd ist der Knotenpunkt von Großenhainer Straße, Bahnhofsstraße und Dresdner Straße sowie die Einbindung von Versorgungsmedien.
Historisch gesehen ist das Bahnhofsgebäude ein echtes Schmuckstück. 1928 fertiggestellt, galt es damals als eines der modernsten Bahnhofsbauten seiner Zeit. Der Entwurf sieht vor, die historischen Straßenbahnschienen, die einst vor dem Gebäude verliefen, symbolisch nachzubilden.
Einteilung in vier Zonen
Westlicher Bereich (Bahneigentum an der Dresdner Straße): Übergangszone zur Bahn.
Eigentlicher Bahnhofsvorplatz: Der zentrale Platz mit neuen Aufenthaltsbereichen.
Östlicher Bereich: Verbindungsfläche für Fußgänger und Autos.
Kleiner Vorplatz am Kundenzentrum der Meißner Verkehrsbetriebe: Hier entstehen neue Stadtmöbel und Begrünungen.
Ein zentrales Ziel ist die Reduzierung des motorisierten Verkehrs und die Aufwertung des Aufenthaltsbereichs. Kurzzeitparkplätze mit E-Lade-Optionen sowie ein modernes Blindenleitsystem sind ebenfalls Teil des Konzepts. Zudem sind fünf neue Fahrraddoppelboxen mit Begrünung und Radparkbügeln geplant.
Begrünung und Wasserspiel für mehr Aufenthaltsqualität
Eine weitere Attraktion wird ein Wasserspiel in Form eines Fontänenfelds sowie ein Trinkbrunnen sein. Niederschlagswasser wird gezielt genutzt, um die neuen Bäume zu bewässern. Die Pflanzung von Purpureerlen, die gut an das Stadtklima angepasst sind, sorgt für Schatten und ein angenehmes Mikroklima. Besonders originell: Sehr niedrig wachsender Thymian in den Pflasterritzen soll nicht nur grüne Akzente setzen, sondern auch für einen angenehmen Duft sorgen.
Für die abendliche Beleuchtung sorgen LED-Pflastersteine, die den Platz dezent illuminieren. Das alte Granitpflaster wird in die Gestaltung integriert, um den historischen Charakter zu bewahren. Ein durchdachtes Farbkonzept orientiert sich an den bestehenden Strukturen.
Kontroverse um Parkplätze und Verkehr
Trotz der breiten Zustimmung gibt es Bedenken bei einigen Stadträten, vor allem wegen der Anzahl der Parkplätze und der Liefermöglichkeiten. Es wird vorgeschlagen, die Parkbuchten schräg anzuordnen, um mehr Platz zu schaffen. Herr Schulze, der das Projekt von Anfang an begleitet hat, ist begeistert, dass der Entwurf weitgehend unverändert geblieben ist und nun durch die Förderung umsetzbar ist. „Komisch, dass jetzt einige Stadträte plötzlich wieder mehr Verkehr wollen. Wichtig ist, bei der Bepflanzung auf Verschmutzungsgefahr zu achten, insbesondere beim Wasserspiel“, so Schulze.
Eine nachträgliche Prüfung der Parkplatzsituation soll erfolgen, um den Bedürfnissen der Anwohner und Besucher noch besser gerecht zu werden. Da der Freistaat als Straßenbesitzer mit im Boot ist, wird die Anpassung an die Straßeninfrastruktur nicht zeitgleich umgesetzt werden können.
Start der Bauarbeiten Ende 2025
Die Bauarbeiten sollen Ende 2025 beginnen und bis Mitte 2027 abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 977.200 Euro. Ziel ist es, den Bahnhofsvorplatz in Meißen zu einem attraktiven, modernen und dennoch historisch eingebetteten Ort zu machen – mit weniger Verkehr und mehr Aufenthaltsqualität.