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Feldseminar zu Raps und Gentechnik

Klappendorf. »Es sind schwierige Zeiten, aber wir müssen im Gespräch bleiben«, sagte Judith Faller-Moog, Gründerin und Inhaberin von BIO PLANÈTE zum Auftakt des diesjährigen Feldseminars »Aus gutem Grund«.

Schädlinge erschweren den Bio-Rapsanbau. Dem Biohofgut Klappendorf hat die Kohlfliege in diesem Jahr besonders zugesetzt, erklärt Betriebsleiter Jens Werner.

Schädlinge erschweren den Bio-Rapsanbau. Dem Biohofgut Klappendorf hat die Kohlfliege in diesem Jahr besonders zugesetzt, erklärt Betriebsleiter Jens Werner.

Bild: Bio Planéte

Etwa 40 Teilnehmende – darunter vor allem Landwirte aus Thüringen und Sachsen – folgten Mitte Juni der Einladung zum Feldseminar, das bereits zum 11. Mal gemeinsam vom Anbauverband Gäa und BIO PLANÈTE organisiert wurde und dieses Mal unter der Überschrift »Ökologische Ölsaaten & Herausforderungen am Markt« stand. Denn Herausforderungen gibt es derzeit viele für Hersteller und Landwirte. So sank die Nachfrage an Speiseölen insgesamt, während die Preise unter anderem durch schlechte Oliven-Ernten und unsicherer Lieferketten aufgrund vieler Krisenherde auf der Welt stiegen. Die Nachfrage nach Bio-Ölen aber steige stetig weiter, und BIO PLANÈTE werde sich unter anderem mit der vor mehr als zehn Jahren gegründeten Initiative »Aus gutem Grund« weiter für den Ölsaaten-Anbau in Deutschland stark machen.

 

Der ist für die Landwirte eine ambitionierte Aufgabe, wie die Vorträge und Feldbegehung rund um Bio-Raps zeigten. Vor allem Schädlinge wie Rapsglanzkäfer, Erdfloh und Kohlfliege gefährden den Ertrag. Der Gemenge-Anbau zum Beispiel mit der Wintererbse könnte eine Lösung sein, sagte Ulrich Ebert vom Kompetenzzentrum ökologischer Landbau Niedersachsen. Pflanzen wie Bockshornklee könnten zudem Erdflöhe durch ihren starken Geruch vom Raps weglocken, ergänzte Stefanie Pencs vom Kompetenzzentrum Ökolandbau Sachsen.

 

Sortenversuche rund um den Schädlingsbefall von Raps finden seit 2022 auch in der Schweiz statt, so Mathias Christen vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL Schweiz. Besonderes Interesse gilt dabei dem sogenannten HOLL-Raps, der hier in Deutschland bislang so gut wie keine Rolle spielt. Die Sorte enthält zwar weniger Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren als herkömmliche Rapssorten, dafür aber mehr Ölsäure. Das daraus gepresste Öl ist länger haltbar und hat einen höheren Rauchpunkt.

 

Mit einem Diskurs auf die europäische Gesetzgebung rundete Gebhard Rossmanith vom Dachverband Ökologische Pflanzenzüchtung das Feldseminar ab. Er stellte die möglichen Änderungen im Bereich Gentechnik-Regulierung vor und unterstrich noch einmal die grundsätzliche Haltung der Bio-Branche für einen Öko-Landbau ganz ohne Gentechnik.


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