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Die afrikanische Schweinepest ist im Landkreis angekommen

Derzeit gibt es 549 bestätigte Fälle von afrikanischer Schweinepest in Sachsen. Foto: pixabay

Derzeit gibt es 549 bestätigte Fälle von afrikanischer Schweinepest in Sachsen. Foto: pixabay

Mit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bei einem Wildschwein im Landkreis Meißen wird eine Kette in Gang gesetzt, die die Ausbreitung verhindern soll. WochenKurier fragte beim zuständigem Sozialministerium in Dresden nach: Was bedeutet der Ausbruch der Schweinepest im Landkreis Meißen für die Tierhalter in der Region?
Für Schweinehalter in den Restriktionszonen gibt es Einschränkungen im Bereich der Verbringung von Schweinen, frischem Schweinefleisch und Schweinefleischerzeugnissen sowie Sperma, Eizellen, Embryonen, tierischen Nebenprodukten und Folgeprodukten aus tierischen Nebenprodukten. Sind für Maßnahmen noch mehr erkrankte Tiere nötig oder reicht der eine Fund?
Nein, es wurden sofort Maßnahmen eingeleitet, um eine Ausbreitung zu verhindern. Hierzu stimmen sich die Krisenstrukturen von SMS- Krisenstab, Landestierseuchenbekämpfungszentrum und den betroffen Landkreisen intensiv ab und entscheidet über die Einrichtung von Restriktionszonen und weitere Sofortmaßnahmen wie Jagdruhe, Zaunbau und Fallwildsuche. Hat das Auswirkungen auf den Hausschweinbestand (Tötungen ähnlich wie bei den Hühnern mit
Vogelgrippe)?

Nein, Hausschweine werden nur im Falle der konkreten Betroffenheit getötet. Die Schweinehaltungsbetriebe müssen für einen nicht unerheblichen Zeitraum mit Einschränkungen, wie oben genannt, aber auch insbesondere wirtschaftlicher Art, rechnen. Wichtig ist für die Landwirte, die Biosicherheit ihres Betriebes zu prüfen, um sich gegen ein Eindringen des Virus so gut wie möglich zu schützen. Was kann unternommen werden, um eine Ausbreitung zu verhindern?
Da es keine Impfung für Hausschweine gegen die Afrikanische Schweinepest gibt, ist die Bekämpfung der Tierseuche bei den Wildschweinen der einzige Weg um die Hausschweinbestände zu schützen und weitere wirtschaftliche Schäden bei den Schweinehaltern und der Landwirtschaft zu verhindern. Zäune sind ein wichtiges Instrument, um die Ausbreitung des Seuchengeschehen zu begrenzen. In einem Europa der offenen Grenzen und natürlichen Hindernissen, wie Flüssen, Ortschaften, Eisenbahnlinien u.ä , können solche Zäune jedoch keinen 100%igen Schutz bieten, sie können jedoch die Wildschweinbewegungen begrenzen. Sachsen hat bisher im Landkreis Görlitz über 250 Kilometer Zaun gebaut, weitere 150 km Zaunverlauf sind in Planung, für noch mal 150 Km Zaun laufen weitere Vorbereitungen. Neben dem Zaunbau sind Fallwildsuche und tierseuchenrechtliche Entnahme sowie die strenge Einhaltung der Biosicherheit in den Schweine haltenden Betrieben die einzigen Möglichkeiten, um die Ausbreitung der Tierseuche einzudämmen und einen Übertrag auf Hausschweinbestände zu verhindern. Auch wird jedes erlegte und jedes tot aufgefundene Wildschwein beprobt, um eine etwaige Ausbreitung schnellstmöglich zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Ebenfalls wurde die Fallwildsuche zur Unterbrechung der Infektionsketten und die verstärkte Bejagung in Sachsen zuletzt intensiviert. Der Freistaat hat Kadaversuchhunde aus anderen Bundesländern eingesetzt und selbst acht eigene Hundegespanne ausgebildet, die bei der Suche nach verendeten Tieren in unwegsamem Gelände eine wichtige Hilfe sind. Zudem wird die Fallwildsuche durch Drohnen unterstützt. Die Jägerschaft ist angewiesen, verstärkt Schwarzwild zu jagen um den Bestand zu reduzieren und befindet sich dazu in regelmäßigem Austausch mit dem Sozialministerium. Wer arbeitet im lokalen Krisenzentrum mit?
Die lokalen Krisenstäbe werden durch den Landkreis geleitet. Es wurde eine Pufferzone eingerichtet: Im gefährdeten Gebiet liegen im Landkreis Meißen die Gemeinden: Ebersbach, Lampertswalde (mit den Ortsteilen Lampertswalde, Mühlbach, Quersa und Schönborn), Moritzburg, Schönfeld, Stadt Coswig östlich der Elbe, Stadt Radeburg, Thiendorf und Weinböhla östlich der Elbe. Alle Landkreise sind auf einen Ausbruch vorbereitet und wissen aufgrund ihrer Einbindung in die ASP-Präventionsarbeiten und die seit Monaten laufende Tierseuchenbekämpfung, was konkret zu tun ist. Es ging Hand in Hand, so wie es bei einer Krise sein sollte. Wichtig war, dass die räumlich im unmittelbaren Ausbruchsgeschehen liegenden Jagdreviere noch vor der FLI-Bestätigung des Verdachts durch das Veterinäramt des Landkreises Meißen eingebunden wurden.


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