Farrar

Das Problem am Plossen bleibt

Meissen. Aktuell ist das Thema »Straßensperrungen« in Meißen ein nicht gern gehörtes. Durch mehrere Baustellen auf wichtigen Zubringerstraßen oder den Elbbrücken staut sich der Verkehr kilometerweit und behindert die Pendler. Gute Nachricht: An der Wilsdruffer Straße läuft alles planmäßig.

Mit Oberbürgermeister Olaf Raschke und LASuV-Niederlassungsleiter Holger Wohsmann schauen sich Vertreter der Stadtwerke und des Eigenbetriebes Abwasserentsorgung die Baustelle Wilsdruffer Straße an.

Mit Oberbürgermeister Olaf Raschke und LASuV-Niederlassungsleiter Holger Wohsmann schauen sich Vertreter der Stadtwerke und des Eigenbetriebes Abwasserentsorgung die Baustelle Wilsdruffer Straße an.

Bild: Farrar

 Wer über den Plossen in Meißens Innenstadt einreist, braucht derzeit viel Geduld. Noch bis Anfang 2025 (je nach Witterung) geht es hier nur halbseitig per Ampelregelung den Plossen-Berg hinab.

 

Alle unter einen Hut

 

Dem Auftraggeber, das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV), der Stadt, dem Eigenbetrieb Abwasserentsorgung und den Stadtwerken Meißen, die alle am Bau beteiligt sind, war es wichtig zu versichern, dass man gut im Zeitplan liege. »Dass im Januar dieses Jahres gestartete Bauvorhaben zur Fahrbahnerneuerung der S 177 in Meißen (Plossen) macht gute Fortschritte«, so der Niederlassungsleiter der LASuV. Holger Wohsmann. Er betonte die Besonderheit der Baustelle, die nicht nur viel Handarbeit und individuelle Anpassungen erfordere, sondern auch die Zusammenarbeit der vielen Beteiligten von Freistaat, Stadt, Eigenbetrieb, Stadtwerken und Baubetrieb. In deren Zusammenarbeit sollen nicht nur die Risse in der Fahrbahn und der schadhafte Randbereich beseitigt, eine neue Frostschutzschicht sowie ein grundhafter Ausbau der Fahrbahn erfolgen, sondern es entstehen auch neue Geh- und Radwege, eine Winkelstützwand, Medienerneuerung Gas, Trinkwasser, Strom und die Straßenbeleuchtung. Außerdem nimmt der Eigenbetrieb Abwasserentsorgung Meißen eine Teilerneuerung der Hausanschlüsse und Erneuerungen der Schachtabdeckungen vor.

 

Für Radfahrer

 

Ein kleiner »Trick« wurde für die Realisierung des Radstreifens genutzt. Wegen des begrenzten Querschnitts des Straßenraumes konnten keine völlig eigenständigen neuen Radwege gebaut werden. »Wir nutzen für Radfahrer talwärts die Fahrbahn. Sie rollen quasi mit dem Verkehr mit und bergwärts wird ein gemeinsamer Geh-Radweg eingerichtet«, erklärt Wohsmann die Lösung.

 

Der Ärger bleibt

 

Wer allerdings denkt, dass es entsprechend dem Straßenverlauf weiter mit der Erneuerung am Plossen geht und auch zeitnah die gefährliche Spitzkehre endlich saniert wird, der wird bitter enttäuscht. »So weit sind wir noch lange nicht«, fügt Wohsmann an.

 

Die Frustration darüber sitzt auch bei ihm tief. Immerhin kämpfe man im Rahmen des aufwendigen Planungsablaufes immer wieder mit wechselnden Zuständigkeiten, unklaren Finanzierungen, rechtlichen Vorgaben, neuen EU-Verordnungen, vielen Beteiligten und wechselnden Bewertungen des Baus. »Die Abläufe sind für die betroffenen Bürger nicht mehr zu verstehen und vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzlage im Freistaat, dem Landkreis und den Kommunen wird gar nichts mehr passieren. Die Spielräume für Investitionen sind aufgebraucht«, äußert Oberbürgermeister Olaf Raschke verärgert.

 

Bisher konnte man sich nach 14 Jahren Planung noch nicht einmal auf die drei vorgeschlagenen Umleitungsstrecken - Buschbad, Feld Lercha oder Siebeneichener Schlossberg - einigen. Die Bürokratie erdrückt quasi jeden Planungsfortschritt. »Die Planungen für den Plossen gehen weiter, wenn aber neue rechtliche Rahmenbedingungen eingearbeitet werden müssen, wirft uns das bis zu zwei Jahre zurück«, erklärt Wohsmann.

 

So dreht sich die Spirale der Verzögerung immer weiter. OB Raschke hofft, dass der Plossenberg die Jahrzehnte lange Hängepartie, die der Bergsicherung und dem Straßenbau bevorsteht, durchhält.

 


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