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Fleißig Knopfaugen gezählt

Görlitz. Mit dem Jahreswechsel beginnt im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec die alljährliche Inventur. Die detaillierte Bestandserhebung erfasst präzise, wie viele Tiere welcher Arten und Rassen aktuell im Görlitzer Tierpark leben.

Die afrikanischen Buschschliefer lassen sich recht einfach zählen.

Die afrikanischen Buschschliefer lassen sich recht einfach zählen.

Bild: www.zoo-goerlitz.de

»Die Aussage: wir haben sechs Esel ist viel zu ungenau. Die exakte Angabe lautet beispielsweise: drei Thüringer Waldesel Stuten, ein Thüringer Waldesel Hengst, ein Zwergesel Wallach und eine Hausesel Stute«, erklärt Kuratorin Catrin Hammer das Vorgehen.

Besondere Herausforderungen stellen wie jedes Jahr die Zählungen bei größeren Tiergruppen wie Sittichen und Kleinnagern dar. Mit viel Erfahrung und einigen Tricks gelingt es den Tierpflegern jedoch, auch hier (fast) jedes Individuum zu erfassen. Wirbellose und Aquarienfische werden als nicht zählbare Gruppen in der Inventurliste geführt.

Der aktuelle Bestand umfasst 739 Tiere aus 87 Arten - etwa 104 Einzeltiere mehr als im Vorjahr. Diese zahlenmäßige Zunahme ergibt sich vorrangig aus den Nachzuchterfolgen bei Sittichen, Krokodilschwanzechsen, Kleinnagern und Hausgeflügel.

2024 konnte der Tierpark einige besondere Neuzugänge begrüßen: Dazu zählen eine sechsköpfige Gruppe Katta-Lemuren, fünf neuseeländische Keas, ein Paar Kleine Soldatenaras, ein Schwarm Tigerkärpflinge - eine hochbedrohte Fischart aus Haiti - sowie ein Pärchen des »Zootiers des Jahres 2024«, dem Himmelblauen Zwergtaggecko. Obwohl noch nicht vor Ort, gehören zum Bestand bereits zwei Tibetbären, die aktuell im Augsburger Zoo leben.

Im Zuge der Vorbereitungen für das Bauprojekt zur neuen Tibetbärenanlage haben die Eurasischen Kraniche den Tierpark Richtung Zoo Rostock verlassen. Der letzte Manulkater wechselte im Rahmen des Zuchtprogramms in den Zoo Rotterdam und altersbedingt sind die letzten Vertreter der Muntjakhirsche und der Goldfasane verstorben.

Auch im Jahr 2024 konnte der Tierpark bei vielen Arten Nachwuchs verzeichnen: Besonders erwähnenswert sind Jungtiere bei den Roten Pandas, Riesenkängurus, Kropfgazellen, Buschschliefern, Krokodilschwanzechsen und erstmals bei den Graubrustsittichen. Auch ein Highlight ist die Ankunft von "Fiona", einem weiblichen Goldkopflöwenaffen. Mit ihr besteht endlich Hoffnung auf Nachwuchs bei dieser stark bedrohten Primatenart.

Der Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec blickt damit auf ein ereignisreiches Jahr zurück und freut sich auf die kommenden Herausforderungen und Chancen im Jahr 2025.


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