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Bürgerinitiative Bahnhof Seifhennersdorf e.V. ersteigert Bahnhof

Seifhennersdorf. Am 25. Februar hat der Verein Bürgerinitiative Bahnhof Seifhennersdorf im Rahmen einer am Amtsgericht Görlitz durchgeführten Teilungsversteigerung den Zuschlag für den Erwerb des Seifhennersdorfer Bahnhofs bekommen. Jetzt kann die heiße Phase am Vereinsziel beginnen.

Bis auf wenige Aufräumarbeiten konnte die  Bürgerinitiative Bahnhof Seifhennersdorf e.V. noch nichts am Bahnhof unternehmen. Das soll sich jetzt ändern.

Bis auf wenige Aufräumarbeiten konnte die Bürgerinitiative Bahnhof Seifhennersdorf e.V. noch nichts am Bahnhof unternehmen. Das soll sich jetzt ändern.

Bild: Emil Marche

Geboten hat der Verein einen Betrag in Höhe von 4.100 Euro, damit sind die Verfahrenskosten und die Kosten für das Gutachten abgedeckt. »Damit ist eine erste, aber essenzielle Hürde genommen«, sagt Olaf Forker, der Vereinsvorsitzende. »Bis auf wenige Vorbereitungs- und Aufräumarbeiten konnte unser Verein an seinem satzungsgemäßen Zweck, der Erhaltung des Seifhennersdorfer Bahnhofs, bisher nicht arbeiten, da die Immobilie seit 2014 Eigentümern aus Berlin gehörte.« Diese hatten, entgegen anfänglichen Ankündigungen, keinerlei Investitionen am Gebäude getätigt. »Im Gegenteil, man hat das Gebäude, offensichtlich bewusst, verfallen lassen«, merkt Thomas Göttsberger an, der als Eigentümer mehrerer geretteter Denkmale, unter anderem der Mandaukaserne in Zittau, entsprechende Erfahrungen in den Verein einbringt. »Auch Auflagen des Denkmalschutzes zur Notsicherung hatte man keine Folge geleistet mit dem Ergebnis, dass die Erhaltung dieses zentralen Gebäudes von Seifhennersdorf akut gefährdet wurde.« Mit dem Ziel, genau dies zu verhindern, hat sich im August 2023, auf maßgebliche Initiative von Olaf Forker, der Verein Bürgerinitiative Seifhennersdorf e.V. gegründet.

»Wir haben nach der Gründung des Vereins sofort Gespräche mit den Eigentümern über einen Erwerb der Immobilie aufgenommen«, sagt Thomas Oertner, der sich ebenfalls im Verein engagiert. »Während wir mit einem der beiden Eigentümer aus Berlin überhaupt keine sinnvollen Gespräche führen konnten, haben wir mit dem Vertreter der Erben des zweiten Eigentümers einen guten Draht gefunden.« Dieser habe schließlich durch den Antrag auf Teilungsversteigerung den Weg für einen Eigentumsübergang auf den Verein freigemacht. Dieser Prozess ist mit dem Zuschlag am heutigen Tage abgeschlossen worden.

Jetzt soll Bewegung in die Sache kommen. Ziel ist zunächst die Notsicherung der angegriffenen Bausubstanz, damit der Bahnhof erhalten bleiben kann. Parallel können jetzt Überlegungen über eine spätere Nutzung angestellt und Gespräche mit Partnern aufgenommen werden. Auch Spender und Sponsoren werden jetzt dringend benötigt und sollen angesprochen werden. »Wir haben mit unserem Gebot und dem Zuschlag gezeigt, dass es uns sehr ernst mit unseren Zielen ist«, sagt Olaf Forker vom Verein. »Jetzt laden wir alle interessierten Bürgerinnen und Bürger und Freunde unserer Stadt ein, an der Erhaltung und Wiederbelebung unseres Bahnhofes mitzuwirken, gleich ob durch Ideen, aktive Mitarbeit oder Spenden. Jede Hand, jeder Kopf und jeder Euro werden dringend gebraucht, denn jetzt fängt unsere Arbeit erst an.«

Der Verein Bürgerinitiative Bahnhof Seifhennersdorf e.V. ist über seinen Vorsitzenden Olaf Forker in der Rumburger Straße 22 in Seifhennersdorf oder zu den Geschäftszeiten über die Kanzlei von Rechtsanwalt Thomas Oertner im Grenzland-Haus Seifhennersdorf erreichbar.


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