Carmen Schumann

Wechsel an der Spitze der Handwerkskammer

Landkreis Bautzen. Es sei eine schöne Zeit gewesen, jene fast 15 Jahre an der Spitze der Handwerkskammer Bautzen, resümierte Sabine Gotscha-Schock, die scheidende Geschäftsführerin jenes Gremiums. Am 9. Januar gab sie den Staffelstab weiter an ihren Nachfolger Torsten Schölzel.
Sabine Gotscha-Schock führte die Kreishandwerkerschaft Bautzen fast 15 Jahre lang. Sie übergibt den Staffelstab nun an Torsten Schölzel.

Sabine Gotscha-Schock führte die Kreishandwerkerschaft Bautzen fast 15 Jahre lang. Sie übergibt den Staffelstab nun an Torsten Schölzel.

Bild: Carmen Schumann

Die Tätigkeit habe sehr gut zu ihr gepasst, sagte Sabine Gotscha-Schock, denn sie sei sehr vielfältig gewesen. Da waren Fachvorträge zu organisieren, aber es galt auch die Verwaltungsarbeit zu meistern. Sie habe an Exkursionen teilgenommen, die für sie lebendige Heimatkunde waren. Dabei habe sie auch fotografiert und journalistische Arbeit geleistet. Nebenbei habe sie auch noch die Gaststättenlandschaft in Ostsachsen kennenlernen dürfen.

Für das in diesem Jahr anstehende 800. Stadtjubiläum von Kamenz war sie an den Vorbereitungen zum Festumzug und zur Handwerkerstraße beteiligt. Im Rahmen ihrer Tätigkeit knüpfte und stärkte sie die Kontakte zur Arbeitsagentur, zur IHK und zum BVMW. Veranstaltungen, die sie ins Leben rief oder an denen sie federführend beteiligt war, haben noch heute Bestand, wie das Zukunftsnavi, die Berufemärkte oder die Spätschicht. Letztere startete zunächst nur in Bautzen, wird aber inzwischen schon an acht Orten durchgeführt.

 

Bis zum Sommer unterstützt sie ihren Nachfolger

Wenn sie in die Zukunft blickt, dann weiß Sabine Gotscha-Schock, dass ihr Nachfolger das nach wie vor bestehende Problem des Fachkräftemangels wird meistern müssen, und auch den Strukturwandel gelte es zu begleiten. Sabine Gotscha-Schock wird deshalb noch bis Mitte des Jahres als einfache Mitarbeiterin mit 30 Wochenstunden ihrem Nachfolger zur Seite stehen. Pläne für danach hat sie auch schon: Sie will ihre Spanisch-Kenntnisse verbessern. Außerdem wil sie einer Leidenschaft nachgehen, die ihren sieben Enkeltöchtern zugute kommen könnte: Sie näht gerne Puppenkleider.

 

Unternehmensnachfolge bleibt Dauerthema

Dass ein Wechsel stattfindet, konnten die Teilnehmer der festlichen Verabschiedung von Sabine Gotscha-Schock auch daran erkennen, dass sie ihre Rede vom Blatt ablas, Torsten Schölzel jedoch vom Tablet. Er wies auf ein Problem hin, das nicht nur seinen, sondern auch viele andere Handwerksbetriebe betrifft, nämlich die Regelung der Übernahme durch einen Nachfolger. Was seinen Betrieb, die Firma Elektro-Schölzel in Demitz-Thumitz betrifft, so sei die Nachfolge auf einem guten Weg. Torsten Schölzel möchte junge Handwerksmeister ermuntern, sich nicht zu scheuen, alteingesessene Betriebe zu übernehmen. Seit 2005 gibt es dazu den Meisterdialog, bei dem der Handwerkernachwuchs mit den Meistern ins Gespräch kommen kann.

Der Elektromeister ist stolz darauf, dass ihm zu 100 Prozent das Vertrauen geschenkt wurde, den Posten des Geschäftsführers der Kreishandwerkerschaft zu übernehmen. Das sei für ihn eine große Ehre. Torsten Schölzel war 20 Jahre im Vorstand der Elektrotechniker-Innung und zuletzt Innungs-Obermeister.

Darin, dass sich Industrie in der Region ansiedelt und auch die Bundeswehr einen Standort aufbaut, sieht Torsten Schölzel auch große Chancen für das Handwerk.

 

Wiederbelebung der Unternehmertage als Wunsch

Einen Traum hat er: Er möchte die Unternehmertage wieder ins Leben rufen. Aber nicht als volksfestartige Veranstaltung, wie es zuletzt ausgeufert war, sondern als eine Messe, die zeigt, welche Viefalt an Unternehmen in der Region ansässig ist. Es sollten Synergien zwischen Industrie und Handwerk genutzt werden.


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