

Der Bergische HC stellte sich als der erwartet schwere Gegner vor. Dabei waren die Gäste keine "gewöhnlichen" Aufsteiger in ihrem ersten Jahr in der 2. Bundesliga, denn sie konnten sich sehr gut verstärken. Allerdings machte ihnen eine große Verletzungsseuche einen Strich durch die Saison-Rechnung. Viele zum Teil lange Ausfälle von Stammkräften sorgten dafür, dass sie bis auf Tabellenplatz 9 abrutschten.
Dieser Platz ist aber auch der erste "sichere" in der Tabelle und sie haben mit dem Abstieg damit nichts mehr zu tun. So konnten sie auch relativ befreit aufspielen, was sie auch von Beginn an taten. Vor allem über die sicheren Außenspielerinnen knackten sie zu Beginn die Abwehr der Bienen und gingen mit 1:3 in Führung.
Fortan rannten die Bienen dem 1- bis 2-Tore-Rückstand hinterher. Vor allem an der guten 6:0 Deckung der Gäste in Verbindung mit ihrer Torhüterinnen bissen sie sich öfter die Zähne aus, einzig das Kreisläuferspiel mit Bo Dekker klappte super. Eine Zeitstrafe gegen Lynn Molenaar beim 5:8 schien die Bienen dann aufzuwecken. In Unterzahl packten sie ihren ganzen Kampfgeist aus und konnten den Abstand konstant halten.
Es dauerte aber bis zur 28. Spielminute, bevor die Bienen das erste mal wieder zum 15:15 ausgleichen konnten. Und Lena Smolik sorgte mit ihrem Treffer dann auch für die erste Führung und den 16:15 Halbzeitstand. Beide Mannschaften agierten bislang absolut auf Augenhöhe und es war noch nicht abzusehen auf welche Seite sich das Siegerpendel begeben würde.
"Ich habe ihnen nicht den Kopf gewaschen, wir haben ordentlich miteinander gesprochen. Die Mädels wissen ja auch selbst woran es liegt", antwortete HC-Trainerin Maike Daniels nach dem Spiel auf die Frage, was sie denn in der Halbzeitkabine mit ihren Frauen gemacht hat. Diese kamen nämlich mit einem wahren Sturmlauf zurück in die Partie.
Knapp drei Minuten waren gespielt, als Gästetrainerin Kerstin Reckenthäler schon ihre Auszeitkarte zücken musste. Natasche Foley und zweimal Lena Schorch hatte da zur 19:16 Führung getroffen und man hatte das Gefühl, dass das gefürchtete Tempo-Spiel der Bienen nun immer mehr Fahrt aufnahm. Zwar konnten die Gäste den Abstand zunächst bis zum 23:20 halten, aber danach brachen fast alle Dämme.
Torhüterin Oliwia Kaminska, die ein gutes Spiel zeigte, konnte sich bei Zeitstrafe der Bergischen gleich zweimal in Folge als Torschützin feiern lassen. Da stand es schon 28:21 und Alicja Pekala, Fabienne Büch und Lynn Molenaar ließen noch drei Treffer zur 31:21 Führung folgen. Es war beeindruckend mit welcher Spielfreude die Bienen in der zweiten Halbzeit agierten.
Der Ball lief wie am Schürchen im Angriff, das Tempospiel klappte und die Abwehr zeigte sich sehr leichtfüßig. Das Spiel war entschieden und die Fans feierten ihr Team schon lange vor Abpfiff. Jubel kam dann aber noch einmal 3 Minuten vor Ende auf, als Isabel Wolff ihr ihr Debüt auf der Platte nach langer Verletzungspause gab. Mit einem Zuckerpass auf die Außenposition zeigte sie,dass sie nichts verlernt hatte. Der 33:25 Heimsieg war dann auch in der Höhe verdient für die Bienen.
"Ich bin mit dem Verlauf des Spiels sehr zufrieden. Am Ende geht es darum, dass man eine Reaktion zeigt und das haben wir gemacht. Wir hatten in der zweiten Halbzeit eine höher Passgeschwindigkeit sind mit mehr Tempo in die Lücken gegegangen und haben auch in der Abwehr besser gespielt. Ja und deswegen bin ich mit dem Ergebnis auch zufrieden", fasste Maike Daniels das Spiel am Ende passend zusammen.