

Sie gehört zu den kleinsten Städten und hat sogar mit 29,53 Metern die vermutlich längste Bank Deutschlands. Aber auf die lange Bank geschoben wird hier nichts. Weder die Aufgaben und Herausforderungen, vor denen die Stadt wie jede andere steht, noch Wünsche für die Zukunft.
Bürgermeister Frank Wachholz ist stolz auf das Erreichte und stellt mit Blick auf die angespannte Haushaltslage vieler Kommunen fest, dass seine Stadt finanziell noch in der Lage ist, ihre Aufgaben zu erfüllen. »Wir leben von den Rücklagen«, sagt er. Für ihn sind Investitionen sehr wichtig. So soll unter anderem in diesem Jahr die Fassade am städtischen Hort saniert werden, die Ortsfeuerwehr in Prietitz erhält ein neues Feuerwehrgerätehaus und die Ortsfeuerwehr Elstra ein neues Einsatzfahrzeug. All diese Projekte bekommen zwar eine Förderung, trotzdem sind die Eigenbeteiligungen der Kommune enorm. »Das ist eine riesige Belastung für uns«, stellt der Bürgermeister fest. Umso mehr freut es ihn, solche Dinge auf den Weg zu bringen.
So wird in Rauschwitz an der Stelle der ehemaligen Gaststätte Hochstein ein Dorfplatz entstehen. Die etwa 1.500 Quadratmeter große Fläche soll mit Grünflächen, Sitzmöglichkeiten und Grillecke umgestaltet werden. Der ehemalige Brunnen wird zum Leben erweckt und mit Wasserspielen versehen. Am Herrenhaus im Ortsteil Prietitz soll der Spielplatz erneuert werden und in Elstra selbst an der Talpenberger Straße soll eine Jugend- und Spielecke gebaut werden.
Zusätzlich soll ein Konzept für den Ganzjahrestourismus am Schwarzenberg erarbeitet werden. Es gehe darum, dass ein sanfter Tourismus entwickelt werde, so der Bürgermeister. Für das Konzept gibt es eine Leader-Förderung. »Die Menschen sollen gern hier leben«, so Bürgermeister Frank Wachholz. Junge Leute kämen neu in die Stadt, der Arbeit oder der Liebe wegen. Da spielt auch die gute Ausstattung der Kinderbetreuung eine Rolle. Mit 80 % Auslastung ist man hier noch immer in Lage, Kinder aufzunehmen. Auch der Elternbeitrag ist moderat in der Stadt Elstra. So kostet ein Krippenplatz 259 Euro monatlich. In der städtischen Oberschule werden derzeit 367, in der Grundschule 112 Kinder unterrichtet. Aus über vierzig umliegenden Orten kommen die Schüler. Da die Stadt selbst der Schulträger ist, habe man so viel Handlungsspielraum, aber auch so manche Herausforderung.
Elstra hat inklusive seiner 12 Ortsteile aktuell etwa 2.700 Einwohner sowie 100 kleine oder mittelständische Unternehmen. »Wir bieten eine Rundumbetreuung, obwohl wir so klein sind«, sagt der Bürgermeister. Am 9. März findet zum 40. Mal der Frühlingstest der Wanderer statt. Höhepunkt des Kulturlebens ist der alljährliche Elstraer Töpfermarkt. Er jährt sich in diesem Jahr zum 20. Mal und findet traditionell am Muttertagswochenende statt.
Vom 13. bis 15. Juni wird in der Stadt Elstra 160 Jahre Vereinssport gefeiert. Und ganz nebenbei begehen die »Schumlauer«, wie sich die Elstraer Bürgerschaft scherzhaft auch nennt, ihr 777. Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung, dass am 30. August mit einem kleinen Fest begangen wird. Ein Schlossball am Herrenhaus Prietitz und das alljährlich stattfindende Rauschwitzer Sportfest stehen im August auf dem Plan.
Frank Wachholz stellt fest: »Für mich ist das Glas immer halbvoll. Wir sollten stolz darauf sein, was wir seit der Wende geschafft haben. Wir in Elstra wollen unser Glück in die eigenen Hände nehmen. Selbst gestalten macht unsere Stadt aus.«