Viele Menschenleben gerettet
Viele Wegbegleiter sind gekommen, um Dr. Jochen Eberhard in den Ruhestand zu verabschieden. Zu der festlichen Veranstaltung im Konferenzraum des Bautzener Krankenhauses gehört natürlich auch Musik. Der Gitarrist Marc Winkler aus Görlitz spielt unter anderem eine moderne Variante des Rennsteigliedes – und Wissende können sich ein Lächeln nicht verkneifen. Denn Dr. Jochen Eberhard stammt aus Südthüringen, ebenso wie Geschäftsführer Jörg Scharfenberg. Und Dr. Jochen Eberhard hat in seiner Jugendzeit nicht nur die Wanderstiefel geschnürt, sondern er war auch in der Leichtathletik aktiv. Doch das ist nur eine Facette aus dem Leben des fast 67-Jährigen.
Karriereweg: Vom Krankenhaus Radeberg über Dresden nach Bautzen
Seine berufliche Laufbahn begann im kleinen Krankenhaus von Radeberg, wo ihn der kardiologische Chef in die Welt der Herzmedizin einführte. 1988 wechselte er ans Krankenhaus Friedrichstadt in Dresden, welches zu dieser Zeit Leitklinik für Herz-Kreislauf-Erkrankungen des Bezirks Dresden war. Anfang der 1990er Jahre übernahm Dr. Eberhard die Leitung des Herzkatheterlabors in Friedrichstadt.
Herzkatheterlabor in Bautzen: Meilenstein in der Herzmedizin
Der Einsatz von Herzkathetern veränderte die Behandlung von Herzinfarkten grundlegend. 2013 konnte auch in Bautzen ein Herzkatheterlabor eingerichtet werden. Da war Dr. Eberhard schon sechs Jahre lang an den Oberlausitz-Kliniken als Chefarzt tätig. Dadurch konnten Herzinfarkte vor Ort behandelt werden. Bis zum heutigen Tage sind im Herzkatheterlabor über 25.000 Eingriffe durchgeführt worden.
Große Anerkennung für jahrzehntelange medizinische Expertise
Zu einer würdigen Verabschiedung gehören natürlich auch viele Lobesworte. So unterstrich beispielsweise Geschäftsführer Jörg Scharfenberg, dass es im Arbeitsbereich von Dr. Eberhard nahezu keine Fluktuation gegeben hat. Da Dr. Eberhards altgedienter Wecker genau an dessen letzten Arbeitstag, dem 28. Februar, seinen Geist aufgegeben hat, schenkte er ihm einen neuen Wecker, natürlich aus dem thüringischen Ruhla!
Udo Witschas, Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender der Oberlausitz-Kliniken, betonte den großen Beitrag, den Dr. Eberhard geleistet hat, damit sich die OLK als Schwerpunktversorger etablieren konnten. Ein Füllfederhalter von der Firma Diplomat aus Cunewalde soll den scheidenden Arzt an diesen denkwürdigen Tag erinnern. Der Ärztliche Leiter, Dr. Frank Weder, lobte den Sachverstand und das Engagement seines Kollegen. Durch den Einsatz der Herzkatheter seien zahlreiche Leben gerettet worden. Außerdem habe sich Dr. Eberhard auch um die Ausbildung junger Ärzte gekümmert. Weitere Lobesworte sprachen Dr. Norbert Krujatz, niedergelassener Internist und Kardiologe, sowie der Präsident der Fachgesellschaft für Gefäßchirurgie, Prof. Dr. Torsten Doenst aus Jena.
Dr. Jochen Eberhard sagte, das, woran er sich am liebsten zurückerinnern werde, seien erfolgreich verlaufene Operationen gewesen. Er dankte allen seinen Weggefährten, den Schwestern und Pflegern, seiner Sekretärin und vor allem seinem Vorgänger Dr. Detlev Bleyl. Der Geschäftsleitung dankte er dafür, dass für sie nicht das Profit-Streben, sondern das Wohl der Patienten an erster Stelle stehe.
Die Entwicklung der KI mache ihm in gewisser Weise Angst. Er möchte von der Künstlichen Intelligenz keine Prognose erhalten, wie lange er noch zu leben hat. Die KI werde den ärztlichen Alltag verändern, so viel sei klar. Das größte Problem der Zukunft sieht er aber im Fachkräftemangel.
Nachfolge in Bautzen: Prof. Dr. Steffen Schön übernimmt als Chefarzt
Was jedoch die unmittelbare Zukunft betrifft, so ist für die Nachfolge bestens gesorgt: Mit Bautz‘ner Senf begrüßt wurde Prof. Dr. Steffen Schön, der gleich noch vier weitere Fachärzte aus seiner bisherigen Wirkungsstätte, dem Krankenhaus Pirna, »entführt« hat: Dr. Stephan Wiedemann, Dr. Andreas Preißner, Dr. Carsten Wunderlich und Dr. Alexander Francke.
»Ich trete in große Fußstapfen«, sagte Prof. Dr. Steffen Schön, der jetzt den Chefarztposten übernommen hat. Er stammt aus der Nähe von Heidelberg, der Partnerstadt von Bautzen. Nach seiner Arbeit am Herzzentrum Dresden wechselte er nach Pirna, wo er 13 Jahre tätig war. Der neue Chefarzt möchte den Status der OLK als Schwerpunktversorger festigen.
Neue Fahrradbox am Bahnhof Großröhrsdorf

Oberlausitz-Tourismus auf Rekordkurs

Engagement in Sachen Kamelien
