Verdienstvoller Mediziner verabschiedet
Sie sparten dabei nicht mit Lobeshymnen. Jörg Scharfenberg, Geschäftsführer der Oberlausitz-Kliniken (OLK) sagte, der Urologe sei eine »medizinische Legende«. Ihn habe eine humanistische Lebenshaltung ausgezeichnet. Den Patienten habe er Hoffnung geboten, sei für sie ein Licht in dunklen Stunden gewesen. »Wir werden Sie unendlich vermissen«, sagte der Geschäftsführer.
Auch der Ärztliche Direktor, Dr. Frank Weder, lobte die fachliche Expertise seines Kollegen und hob hervor, dass Dr. Löschau zehn seiner Assistenz-Ärzte zu Fachärzten ausgebildet hat.
Landrat Udo Witschas, der als Aufsichtsratsvorsitzender der OLK sprach, hat errechnet, dass Dr. Löschau in seiner 40-jährigen Laufbahn an die 40.000 Patienten stationär betreut hat. Er habe aber auch an der »Medizinstrategie 2030« der OLK mitgewirkt und hatte auch Mitsprache über seinen Nachfolger.
Nachfolger kann künftig robotergestützt operieren
Dr. Aristeidis Zacharis, ein Arzt mit griechischen Wurzeln, hat am 1. Dezember seinen Dienst angetreten und war bei der Veranstaltung mit dabei, ebenso wie seine Frau und die drei kleinen Kinder. Er wurde offiziell in sein Amt eingeführt. Dr. Aristeidis Zacharis, der bereits am 3. Dezember seine erste OP durchgeführt hat, wird die Urologische Abteilung in ein neues Zeitalter führen, denn demnächst kann in den OLK robotergestützt operiert werden.
Der Fördermittelbescheid über knapp 4 Millionen Euro bei 95-prozentiger Förderung wurde den OLK im Rahmen der Veranstaltung übergeben. Man hofft, dass das Gerät im zweiten Quartal 2025 in Betrieb genommen werden kann. Der OP-Roboter arbeitet minimalinvasiv, erspart den Patienten Schmerzen und ermöglicht eine kürzere Heilung. Allerdings ist er nicht für durchgängig alle Patienten geeignet. Ein großer Vorteil der kosteninsiven Neuanschaffung ist, dass sie nicht nur in der Urologie, sondern auch in anderen Fachbereichen, u.a. in der Gynäkologie, eingesetzt werden kann.
Im Ruhestand mehr Zeit für Natur und Musik
Der Kardiologe Dr. Norbert Krujatz hielt die Laudatio auf Dr. René Löschau. Er sagte, den frisch gebackenen Ruheständler hätten »preußische Tugenden« ausgezeichnet. Dazu gehörten Fleiß und Pflichtbewusstsein. Diese Eigenschaften habe er schon in seiner Kindheit erworben, unter anderem damit, dass er als Ministrant bereits frühmorgens in der katholischen Kirche Radibor angetreten ist. Seinen Dienst am Menschen habe der sorbische Arzt mit großer Hingabe verrichtet. Nach seinen Ausbildungsjahren in Berlin sei er mit seiner Frau, die Zahnärztin ist, gerne in seine sorbische Heimat zurückgekehrt. Nun, im Ruhestand, werde er seine Leidenschaften für Natur, Oper und die Hausmusik mit mehr Muße ausleben können. Dr. Löschau spielt mit Leidenschaft Klarinette.
Der viel gelobte Jung-Rentner sagte, er habe sich auf sein Personal immer verlassen können und dankte den Kollegen dafür. Die OLK seien ein exzellentes Krankenhaus, ein wahrer Schatz. Der Landrat möge seine Hände auch weiterhin darüber halten. Und er freue sich, dass es mit der Körse-Therme voran geht, denn dort habe er immer die nötige Entspannung von seiner anstrengenden Arbeit gefunden.