Rainer Könen

Training in der Werkstatt

Cunnersdorf. In der Dartabteilung des SV Biehla-Cunnersdorf spielt ein 15-jähriger Kamenzer, der ein großes Ziel hat: Sich einmal mit den weltbesten Dartprofis im Londoner »Ally Pally«-Palast zu messen.

Köckritz‘ sportliches Vorbild ist der Niederländer Michael van Gerwen, der bereits mehrfach die Dart-Weltmeisterschaft im Londoner »Ally Pally«- Palast gewann. Einmal dort zu spielen, das ist der große Traum des 15-jährigen Kamenzers.

Köckritz‘ sportliches Vorbild ist der Niederländer Michael van Gerwen, der bereits mehrfach die Dart-Weltmeisterschaft im Londoner »Ally Pally«- Palast gewann. Einmal dort zu spielen, das ist der große Traum des 15-jährigen Kamenzers.

Bild: Rainer Könen

Große Karrieren starten oft an unscheinbaren Orten. Sollte also der Kamenzer Maurice Köckritz irgendwann mal das große Glück haben, an der Dart-Weltmeisterschaft im legendären Londoner »Ally Pally«-Palast teilnehmen zu können, die alljährlich zur Weihnachtszeit von Millionen Menschen im TV verfolgt wird, dürften sich die vielen Trainingsstunden in der väterlichen Werkstatt gelohnt haben. Dort trainiere er täglich bis zu sechs Stunden, erzählt der 15-jährige Mittelschüler. Sein Vater begeisterte ihn schon in der Kindheit für den Dartsport. Seit dem vergangenen Jahr ist er Mitglied bei den TripleOne Steelers, der zwanzigköpfigen Dartabteilung des SV Biehla-Cunnersdorf. Hier gehört der Teenager zu den talentiertesten Spielern, darf auch in der Ligamannschaft mit ran, die seit drei Jahren in der Bezirksliga Sachsen-Ost spielt. Sein Ziel: Beim Finale der dritten Landkreis-Dartmeisterschaft (7. Juni, SV Kirschau) gut abschneiden.

Dart wird in der

region populärer

Tom Schneider, Abteilungsleiter der TripleOne Steelers, der 2018 gegründeten Dartabteilung des SV Biehla-Cunnersdorf, ist überzeugt davon, dass das Maurice gelingen wird. »Das Potential hat er jedenfalls«, so der 39-Jährige. Der junge Kamenzer gehört zu den derzeit 186 Dartspielern, die in zwölf Landkreisvereinen dieser aus Großbritannien stammenden Sportart nachgehen, mit dazu beitragen, dass Dart in der Region populärer wird. Das sehe man auch daran, dass die Zahl der Vereinsspieler in den vergangenen drei Jahren im Kreis gestiegen sei, so Merlin Däbler, der beim Kreissportbund für den Bereich »Vereinsberatung und Sportentwicklung« zuständig ist. Der Kreissportbund-Mitarbeiter weist darauf hin, dass sich die Rahmenbedingungen in den Vereinen, in denen Dart gespielt wird, »von Jahr zu Jahr verbessern«. Heißt: Die Klubs bieten den Pfeilewerfern geeignete Trainingsstätten, die Übungsstunden sind inhaltlich meist klar strukturiert. Wie bei den TripleOne Steelers. Hier wird einmal wöchentlich trainiert, ein zweiter Trainingstag pro Woche sei geplant, so Tom Schneider. Neben Fitnesssport und Ernährung spielt vor allem das mentale Training (»Dart ist zu 70 Prozent Kopfsache«) beim Dart eine große Rolle, so der 39-jährige Schneider.

Zu den Dart-Hochburgen im Landkreis gehören neben dem FSV Lauta (34 Mitglieder) und dem SC Kleinhänchen (28) der Kirschauer SV (25) sowie der SV Biehla-Cunnersdorf (20). Und auch das hat man beim Kreissportbund registriert: Dart »fasziniert insbesondere junge Menschen«, so Däbler, der darauf hinweist, das sich auch vereinslose Spieler für das Finale der diesjährigen Kreismeisterschaft qualifizieren können. Voraussetzung ist die Teilnahme am Qualifikationsturnier, das am 31. Mai beim SV Biehla-Cunnersdorf stattfindet. Die 16 besten Dartspieler des Quali-Turniers sind bei der Endrunde dabei, bei der sich die TripleOne Steelers wieder einiges ausrechnen.

Und Maurice Köckritz? Wird bis zur Endrunde natürlich auch daheim weiter fleißig die Dartscheibe malträtieren. Aber bald nicht mehr in der Werkstatt. Denn: »Ich kriege demnächst eine eigene Dartscheibe«, so Köckritz. Die komme dann in sein Zimmer, so der Kamenzer. Der sich schon aufs nächste Ligaspiel seiner Steelers freut. Das findet am 3. Mai, 14 Uhr, in Cunnersdorf (Am Sportplatz, Goldene Höhe 10) statt. Gegner sind die »Sylvi´s Stübelfighters« aus Dresden.


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