

Unbestritten ist der fast 300 Meter hohe Hutberg eines der Wahrzeichen der Lessingstadt. Nicht nur die Veranstaltungen auf der Hutbergbühne zieht jährlich Besucher auf den Berg. Die 24 Hektar große Parkanlage mit ihren etwa 160 verschiedenen Gehölzarten ist ein besonderes Kleinod und lockt besonders zur Rhododendron-Blüte tausende Menschen auf den Berggipfel.
Dass ein solcher Park einer besonderen Pflege bedarf, ist selbstverständlich. Diese liegt beim 1997 gegründeten Hutberg-Förderverein. Von damals 60 Mitgliedern ins Leben gerufen, sind es aktuell 24 Interessierte, die sich im Verein engagieren. Den Hut hat Heidrun Pallmann auf, die sich im berühmten (Un-)Ruhestand befindet. Sie bringt als studierte Forstingenieurin die fachlichen Kenntnisse mit, um ein Unterfangen wie die Erbepflege des groß angelegten Landschaftsparks am Hutberg zu stemmen. Dabei geht es dem Verein darum, besonders die historischen Aspekte zu erhalten.
Angelegt wurde der Park mit ersten Pflanzungen im Jahr 1893 vom Kamenzer Ehrenbürger Wilhelm Weisse. So entstand Deutschlands erster "blauer" Wald, bestehend aus Blaufichten. Sein Nachfolger war Ernst Hilscher, der als Gärtner in städtischen Diensten stand und mit einer anderen gärtnerischen Handschrift zur Gestaltung beitrug.
»Unser Verein möchte etwas für den Hutberg und die Erbepflege tun«, sagt die rührige Vereinsvorsitzende. Während die eigentlichen Pflegearbeiten durch die Stadtgärtnerei der KDK Kommunale Dienste durchgeführt werden, unterstützt der Verein organisatorisch sowie durch das Harken von Wegen, das Roden von Wildgehölzen und das Aufstellen sowie die Wartung von über 40 Informationstafeln zu den Pflanzen.
Zu den traditionell vom Verein organisierten Veranstaltungen gehört das jährliche Hutberg-Singen mit Chören aus dem Umland sowie Schülern der 3. und 4. Klassen der Grundschule "Am Gickelsberg". Zusammen mit deren Schülern findet jeweils im Herbst eine Pflanzaktion von Narzissen statt. »Wenn die Schüler die Zwiebeln im Herbst ausgebracht haben, kommen viele Kinder im Frühjahr wieder, um zu sehen, ob sie blühen«, erzählt Heidrun Pallmann.
Ein besonderes Geschenk für den Verein ist, dass der stellvertretende Vereinsvorsitzende Marco Eyke seit Dezember 2024 die Hutberg-Gaststätte übernommen hat. So ist eine hervorragende Zusammenarbeit gewährleistet. Fachliche Unterstützung gibt Vorstandsmitglied Christine Tenne, der ebenfalls die Rekonstruktionsmaßnahmen nach historischem Vorbild am Herzen liegen. Im Jahr 2023 wurde der Förderverein Hutberg bereits zum zweiten Mal von der Ostsächsischen Sparkasse Dresden zum Verein des Jahres gekürt. Hervorgehoben wurde sein langjähriges Engagement bei den Pflegearbeiten im Landschaftspark.
Auch im Jubiläumsjahr der Lessingstadt hat sich der Verein einiges vorgenommen. So wird im Anschluss an die Verhüllung des Lessingturms am 17. Mai offiziell ein Teleskop auf der Aussichtsplattform in Betrieb genommen. Zum Festumzug im September wird der Förderverein mit einem eigens gestalteten Wagen dabei sein und auf die Historie der Parkanlage auf dem Hutberg aufmerksam machen. Außerdem findet in diesem Jahr die Jahrestagung der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft in Kamenz statt. Führungen durch die Rhododendron-Anlage, weitere Infos und Kontakt zum Verein über www.hutbergkamenz-verein.de.