Silke Richter

Malteser-Service erleichtert Senioren den Einkauf

Hoyerswerda. Der Mobile Einkaufswagen der Malteser in Hoyerswerda ermöglicht Senioren einen entspannten Einkauf - inklusive Fahrdienst.
Familie Tiebel ist gern beim Mobilen Einkaufswagen dabei.

Familie Tiebel ist gern beim Mobilen Einkaufswagen dabei.

Bild: Silke Richter

Die Vorfreude ist den Senioren anzusehen, als sie das Geschäft betreten. Heute ist ihr Einkaufstag im Globusmarkt. Manche kommen mit Rollatoren, andere stützen sich auf den Einkaufswagen. Das Schöne dabei: Keiner muss sich Sorgen um den Transport von sich selbst oder den eingekauften Waren machen.

Der Service beginnt bereits beim Einsteigen vor der Haustür, wenn Hilfe gebraucht wird, und endet erst nach dem Aussteigen und dem Hochtragen von schwereren Einkäufen.

Wer mag, kann jetzt seine Einkaufstour allein beginnen oder eine Begleitung wählen. Jeder so, wie er möchte. Die Malteser Hoyerswerda machen es möglich. Die Aktion gibt es seit Juni 2024, sie nennt sich »Mobiler Einkaufswagen« und steht jedem Interessenten offen.

 

Ehrenamtliche sichern den Mobilen Einkaufswagen ab

»Es ist jeder herzlich willkommen«, erklärt Silvana Schowtka. Sie koordiniert die Termine und den zeitlichen Ablauf. Zweimal monatlich wird versucht, das Angebot umzusetzen. »Das steht und fällt aber immer mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern. Ohne ihre Unterstützung ist es nicht machbar«, erklärt die Hoyerswerdaerin, die selbst im Freiwilligenamt tätig ist.

»Und was kostet dieser Service?«, will Horst Tiebel wissen, der bei dieser Aktion erstmals seine Ehefrau begleiten möchte. Der Senior erfährt, dass dieses Angebot kostenfrei sei, und freut sich über die hilfreiche Begleitung von Silvana Schowtka und die breite Vielfalt im Markt. Hier gibt es für das Ehepaar so einiges zu entdecken, auch wenn man es nicht unbedingt braucht. Sehen, staunen, anfassen, probieren und vielleicht kaufen. Das macht Spaß und gibt den Senioren das so wichtige Gefühl, bei der Wahl von Warenprodukten selbst entscheiden zu dürfen.

»Meine Frau findet doch immer irgendwas«, meint Horst Tiebel mit einem Schmunzeln und hat damit die Lacher auf seiner Seite. Birgit Tiebel stöbert jetzt interessiert in der Zeitschriftenabteilung. »Ich suche etwas ohne Klatsch und Tratsch«, meint die Hoyerswerdaerin und wird wenig später schnell fündig. Weiter geht es in Richtung Sämereien. Hier kann sich die Seniorin nicht zwischen Gladiolen und Dahlien entscheiden und holt sich Rat bei Silvana Schowtka. Wenig später wandern, unter zufriedenem Blick, die Wunsch-Blumenzwiebeln in den Einkaufswagen, während ihr Ehemann Horst bei anderen Produkten die momentane Preisentwicklung checkt. Für Birgit Tiebel ist dagegen eine grüne Hose interessant. Das modern geschnittene Kleidungsstück gefällt, ist aber leider zu groß und wandert deshalb zurück ins Regal.

 

Ein Gemeinschaftserlebnis mit Herz

Am Fleischerstand gibt es jetzt ein großes Hallo. Die Seniorengruppe und die Malteser-Mitarbeiter sind in der Warteschlange wieder vereint. Die gute Laune von Torsten Just wirkt ansteckend. Er fährt die Teilnehmer auf ehrenamtlicher Basis zum Supermarkt und wieder zurück. »Er macht das mit viel Herzblut und singt im Auto mit den Senioren«, meint Silvana Schowtka, die besonders bei solchen gemeinsamen Aktionen spürt, wie wichtig das Miteinander ist.

 

Soziale Teilhabe gegen Einsamkeit

»Einsamkeit ist ein großes Thema. Ist beispielsweise ein Partner in der Beziehung krank, leidet nicht selten auch das soziale Umfeld der Angehörigen mit. Bei Ausflügen dieser Art kommen die Menschen raus in die Gesellschaft, erleben durch sozialen Austausch wertvolle Teilhabe am normalen Leben. Das kann auch dabei helfen, so lange wie nur möglich zu Hause wohnen bleiben zu können«, meint Silvana Schowtka. Die zufriedenen Gesichter der Senioren geben ihr an diesem Tag recht.


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