Im Ottendorfer Ortsteil Grünberg kann man sich Kühe anschauen. Die sind ganz anders als die, die auf der Weide stehen.
Seit einigen Wochen zieht es mehr Ausflügler als sonst in dieser Jahreszeit in den beschaulichen Ottendorfer Ortsteil Grünberg. Sieht man in diesen Tagen doch etliche Wanderer und Biker, die die Straßen des Ortsteils mit suchenden Blicken durchstreifen.
Unter den Outdoor-Freunden hat es sich wohl herumgesprochen, dass es in dem Örtchen was zu entdecken gibt: Mini-Kühe. Putzig sind die anzusehen. Es sind keine echten Weidetiere, sondern Exemplare aus Keramik. Die, nun ja, etwas zwergig daherkommen. Knapp 30 Zentimeter sind die Tierchen groß, stehen verstreut im Ort herum. Etwa vor der Feuerwehr, an der Kirche, am Anglerheim oder am Parkplatz der Böhm‘schen Bäckerei.
Als Fotomotive müssen diese Mini-Kühe nun herhalten. Sei doch eine »prima Idee« mit diesen Keramik-Tieren, erzählt eine Mitarbeiterin der Bäckerei Böhme. Geschaffen wurden sie von einem im Ort lebenden Künstler. Ob der ans touristische Wohl seiner Gemeinde dachte? Möglich.
Das Glück ist in Grünberg zu finden
Wer in Grünberg eine Keramik-Kuh sucht, der stößt im Übrigen auch auf bisher noch nicht entdeckte Ecken in diesem Ottendorfer Ortsteil. Der Kreateur dieser Figuren wolle anonym bleiben, darauf weist die Bäckerei-Verkäuferin hin. Vermutlich fürchtet der kreative Kopf, dass bei Veröffentlichung seines Namens Akkordarbeit angesagt ist und er dann wohl Keramik-Kühe en masse produzieren muss. Wäre nicht gut. Fließbandarbeit hemmt ja das schöpferische Potenzial eines Menschen. Auf jeden Fall sind dem lokalen Keramikgenie sehenswerte Tierchen gelungen.
Der Schöpfer hatte sich bei seiner Idee an den weltbekannten Breslauer Bronzezwergen orientiert. Wer die schlesische Metropole einmal besucht hat, dem dürften beim Stadtrundgang sicher auch die Zwerge aufgefallen sein, die man im Zentrum Breslaus entdecken kann. Und die Besuchern wie Anwohnern Glück bringen sollen.
Zwölf Keramik-Kühe stehen derzeit in Grünberg. Mancher Bewohner wünschte sich, dass noch mehr aufgestellt werden. Schließlich macht so ein Kunstwerk vorm eigenen Haus was her. Mal schauen. Alles hängt vom Willen und der Schaffenskraft des Grünberger Künstlers ab.
Fest steht auf jeden Fall: Keramik-Kühe als Glücksbringer zu vermarkten, ist etwas Neues, etwas Besonderes. Und wer weiß, vielleicht spricht sich herum, dass das Glück nicht auf den Grünberger Weiden sondern im Ort selbst zu finden ist. Man muss nur danach suchen.
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