Uwe E. Nimmrichter

Hochwasserschutz mit Badevergnügen

Lausitz. Ein Kommentar von Uwe E. Nimmrichter, Kommunikator, Projektentwickler und Inhaber der Agentur Projekt N2 in Schirgiswalde-Kirschau.
Uwe E. Nimmrichter

Uwe E. Nimmrichter

Bild: Lausitzwelle

Alle Jahre wieder stehen Wohnungen unter Wasser und werden Keller ausgepumpt, so auch in meiner Heimatstadt Wilthen. Schnell kommt der Ruf nach technischen Lösungen: Regenwasserrückhaltebecken, Hochwasserschutzwände oder der Neubau von Brücken. All das kostet viel Geld und wird dennoch nicht helfen, schon gar nicht unseren Ortschaften, die meist in Tälern an Flussläufen liegen.

Das Wasser muss in der Fläche gehalten werden, an den Berghängen, auf den Feldern und auf den Wiesen. Dazu können alle beitragen. Das Problem sind die verdichteten Böden, die Rede ist noch nicht einmal von versiegelten Flächen. Verdichtete Böden entstehen durch intensive Bodenbearbeitung, auch ständiges Rasenmähen oder fehlende Aufforstung an abgeholzten Berghängen, also überall dort, wo ein funktionierendes Bodenleben fehlt.

Ein gesunder Boden kann mehr als 100 Liter Wasser pro Minute aufnehmen. Dadurch kann das Regenwasser im Boden gespeichert werden und steht später, in Trockenzeiten, den Pflanzen wieder zur Verfügung.

Und noch ein Problem gibt es mit dem unkontrollierten Regenwasserabfluss in die Flüsse und Seen: Es werden große Mengen Nährstoffe eingetragen. Und am Ende vermasseln uns die Blaualgen das Badevergnügen, wie am Bautzener Stausee. Aktiver Hochwasserschutz hat also einen dreifachen Nutzen und geht uns alle an.

 

»kommentiert:« läuft immer donnerstags, 6.50 und 14.45 Uhr, im LAUSITZWELLE Radio über UKW und DAB+ und als Video auch im LAUSITZWELLE Fernsehen in der Drehscheibe Lausitz. Alle Kommentare sind jederzeit bei www.lausitzwelle.de sowie auf youtube.com/LAUSITZWELLE abrufbar.


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