Matthias Stark

Probleme und Herausforderungen

Großröhrsdorf/Radeberg. Sachsens Kultusminister Conrad Clemens besucht das Rödertal, um sich vor Ort über die Bildungseinrichtungen zu informieren.

Sachsens Kultusminister Conrad Clemens (2.v.l.) gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Elaine Jentsch, Schulleiterin Karla Jantschke, Dr. Simone Volkmann vom Landesamt für Schule und Bildung sowie Landrat Udo Witschas in der Oberschule Rödertal (v.l.n.r.).

Sachsens Kultusminister Conrad Clemens (2.v.l.) gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Elaine Jentsch, Schulleiterin Karla Jantschke, Dr. Simone Volkmann vom Landesamt für Schule und Bildung sowie Landrat Udo Witschas in der Oberschule Rödertal (v.l.n.r.).

Bild: Matthias Stark

Es ist die sechste Station, die der neue Kultusminister auf seiner Rundreise durch den Freistaat mit der Oberschule Rödertal in Großröhrsdorf erreicht. Er möchte sich in der Schule persönlich über anstehende Herausforderungen und Fragen der Lehrerschaft informieren und sagt gleich nach der Ankunft: »Ich bin neu im Thema und möchte mir einen Überblick verschaffen«.

Schulleiterin Karla Jantschke stellt dem Minister die Einrichtung in wenigen Worten vor: insgesamt 494 Schüler werden hier in 20 Klassen unterrichtet. Dabei sind die Herausforderungen groß, nicht zuletzt, weil aktuell wegen des Schulneubaus auch Arnsdorfer Schüler in Großröhrsdorf unterrichtet werden. Das führe zu einer Mehrbelastung des Personals. Insgesamt sei jedoch die Zusammenarbeit mit dem Landkreis als Schulträger sowie dem Landesamt für Schule und Bildung sehr gut.

 

Große Vielfalt an Themen

 

Zu nennen sind hier vorrangig die Digitalisierung und die Integration ausländischer Jugendlicher in den Schulalltag. Insgesamt würden Migranten aus zehn Nationen hier unterrichtet, was insgesamt gut funktioniere. Der Migrantenanteil betrage 18%. Für die Schüler gehören die Migranten zur Normalität, wobei Sport und Kunst die bevorzugten Fächer seien, in den diese am Regelunterricht teilnehmen, nachdem sie im Sprachförderungsprojekt »Deutsch als Zweitsprache« teilgenommen haben.

»Wir machen aus jeder Herausforderung das beste«, merkt die stellvertretende Schulleiterin Sylke Müller an. Sie ist zuständig für die Unterrichtsplanung und stellt beispielsweise den Vertretungsplan täglich bis 6 Uhr online, damit sich die Eltern tagesaktuell über Veränderungen informieren können. Als Probleme gibt die Schulleitung dem Minister mit auf den Weg, dass die Anstellung eines Technikers wünschenswert wäre, damit Störungen, beispielsweise der IT, schneller behoben werden könnten. Außerdem wünsche man sich rechtliche Regelungen für Prüfungen in Fächern, für die personalbedingst zu wenig Unterrichtstunden durchgeführt wurden. Aufgrund des Lehrermangels fallen noch immer zu viele Stunden aus.

Conrad Clemens zieht ein Fazit seines Besuches mit folgenden Worten: »Das ist eine gut organisierte Oberschule. Ich bin begeistert vom Engagement hier vor Ort. Verbessern müssen wir die Unterrichtsversorgung.«

 

Begabtenförderung ist wichtig

 

Im Anschluss besuchte Staatsminister Conrad Clemens die Kindertagesstätte Baumhaus in Radeberg. Hier werden aktuell 84 Kinder von 12 Pädagogen in Krippe, Kita und Hort betreut. Die stellvertretende Leiterin, Katharina Hempel, führte während eines Rundgangs durch die Einrichtung. Wichtig sei ihr vor allem das Entdecken von Begabungen, sagt sie. Sie sieht Herausforderungen vor allem in einem sehr knappen Personalschlüssel. Hier müssten sich die Rahmenbedingungen verbessern, Abwesenheiten wie Urlaub und Weiterbildung besser berücksichtigt werden. Die Mitarbeiter würden weit über ihre Grenzen belastet. Matthias Dieter, Bereichsleiter Bildung am Epilepsiezentrum Kleinwachau, stellte als Träger der Kita fest, dass Meldungen zum Betreuungsschlüssel ein bürokratischer Mehraufwand sei, der Zeit und Kräfte bündele.

Kultusminister Conrad Clemens nimmt die angesprochenen Probleme mit und verweist auf die schwierige Haushaltslage, als er nicht ohne Optimismus feststellte: "Eigentlich wollen wir nicht sparen". Es werden über 210 zusätzlich Stellen geschaffen, so der Minister.


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