Hentschke Bau forscht an der Zukunft des Bauens
Hier forscht Hentschke Bau
Ein Experimentalbau steht zum Beispiel an der TU Dresden. Das »Cube« Carbon-Betonhaus wurde im September vergangenen Jahres fertiggestellt. Statt der klassischen Stahlbewehrung wurden Streben aus Carbonmaterial verwendet. Da Carbon nicht rosten kann, muss es auch nicht so dick mit Beton ummantelt werden. Carbon könnte langfristig gesehen durch das Holzabfallprodukt Lignin ersetzt werden. Die neue Bauweise hat das Potential, bis zu 50 Prozent der Ressourcen und dementsprechend hohe Mengen an CO2 einzusparen.
45 Meter lange Forschungsbrücke geplant
Des Weiteren ist eine Forschungsbrücke am Standort von Hentschke Bau an der Hoyerswerdaer Straße geplant. Auf der 45 Meter langen Brücke sollen durch das Aufsetzen von Gewichten Erkenntnisse über die Lebensdauer von Betonbauwerken gewonnen werden. Zahlreiche Sensoren, die in der Brücke angebracht sind, sowie ein Computerprogramm, das mit künstlicher Intelligenz arbeitet, wertet die komplexen Daten aus und stellt es den Forschern zur Verfügung. Die Realisierung der Brücke ist für Ende dieses Jahres geplant.
Nutzhanf und Chinaschilf als Baustoff?
Ebenfalls untersucht wird der Einsatz von Nutzhanf und dem sogenannten Chinaschilf als Baustoff. Beim Nutzhanf werden Hanfschäben, sprich das holzige Innere des Hanfstängels, verwendet und mit Kalk, Wasser sowie zugesetzten Mineralien vermengt. Nach dem Aushärten kommt eine feste Masse heraus, die umgangssprachlich als Hanfbeton bezeichnet wird. Der naturnahe Baustoff kann als Trockenbauplatte oder Baustein verwendet werden. Bei Hentschke Bau geht es auch darum, eine Alternative zum Werkstoff Holz zu finden: »Ein Hektar Hanf wächst zwanzigmal schneller und produziert viermal mehr Biomasse als Wald im gleichen Zeitraum. Dieses Potenzial sollte auch in Anbetracht des sehr schlechten Zustands unserer Wälder genutzt werden«, erklärt die Projektverantwortliche Claudia Miersch.
Das Unternehmen hat mehrere Millionen Euro in die Forschung investiert
Ziel der ganzen Forschungsarbeit ist es, die neuen Erkenntnisse und innovativen Technologien in die Baupraxis umzusetzen. Dabei helfen soll auch ein neuer Baustoffforschungs-Campus inklusive Labor, das 2024 fertiggestellt werden soll. Laut Hentschke Bau wird allein in dieses Projekt und in die großindustrielle Forschung in den Jahren 2023 und 2024 ein zweistelliger Millionenbetrag investiert.